
estern nach dem Mittagessen: blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, ich gönne mir ein Viertelstündchen auf der Terrasse – ein ruhiges, erholsames Nickerchen – so dachte ich. Kaum habe ich mich auf der Liege ausgestreckt, ertönt vom Nachbarbalkon Musik, und was für welche! Unruhig, nervös, aggressiv – so empfinde ich sie zumindest – ein anderer hätte vielleicht gesagt: antriebsstark, motorisch, aktivierend – nun gut, von wegen Mittagsruhe! Als ich mich wieder genervt an die Arbeit mache, verstummt die Musik – wie von Zauberhand. Manchmal ist es doch wie verhext! Heute morgen kam die Antwort: ich hatte am Vorabend die Nacht zum Tag gemacht, bis in die Puppen gearbeitet, und, damit ich länger schlafen kann, die Rollläden heruntergelassen. Zu diesem Zeitpunkt war es schon sehr spät, und die Rollläden machen einen gehörigen Lärm, den man im ganzen Haus hören kann. Von wegen ungestörte Nachtruhe! Spieglein, Spieglein, sage mir, wer war nun rücksichtslos zu dir?