»Reich werden, hier auf Erden?«
»Was kostet das?« – »Und macht das Spass?«
Nun, der Versprechungen sind viel. Der Wege sind es wenig. Genau genommen sind’s nur zwei. Am zweiten führt kein Weg vorbei, wenn unser Reichtum dauerhaften Segen bringen soll. Beim ersten ist es wie im Regen. Ein kurzer Guss; es regnet Goldtaler in unsre Taschen – da folgt ein Schnupfen auf dem Fuß, den uns ein Arzt kurieren muss. Und schon wechseln unsre Goldmünzen den Besitzer.
Ich bin in diesen Dingen ein gebranntes Kind, wie man so schön zu sagen pflegt. Und doch sind meine Erfahrungen recht bescheiden. Ich habe weder Lotto gespielt, noch jemals eine reiche Frau geheiratet. Ein bisschen spekuliert, und einige Casinobesuche, das geht in Ordnung. Beidesmal verloren, natürlich. Lehrgeld habe ich bezahlt. Ihr wollt wissen wieviel?
Genügend, um mich zu ärgern. Und viel zu viel, um mir darüber keine Gedanken zu machen. Inzwischen ist das lange her, und es war eine gute Übung, mir für die damaligen Fehlentscheidungen zu vergeben. Zurück zu den zwei Wegen zum Reichtum:
- der erste ist bequem, er verweilt in der Ebene, ein leichtes Gefälle erleichtert uns den Schritt. »Komm mit!« Viele sind es, die den Versprechungen vom schnellen Reichtum folgen, von Kindesbeinen an. Wie sagt der Volksmund so treffend: »Wie gewonnen, so zerronnen.«
- Der zweite Weg zum Reichtum fordert von uns viel Geduld, ist unbequem und anstrengend – doch dafür kräftigt er uns ungemein, wenn wir ihm folgen. Bergauf führt er, wie eine Treppe, endlos, Stuf’ um Stufe heißt es steigen, bis die Welt zu unsren Füßen liegt. Hoch droben packt sie uns, die Ehrfurcht vor dem Leben, vor der Schöpfung, und vor dem lebendigen Schöpfergeiste selbst, dem wir unsere Existenz verdanken. Wir beginnen, groß zu fühlen, groß zu denken . . .
Weit drunten hingegen, im Staub der Ebene, in den Herausforderungen des Alltags, kommt uns das Gefühl der Ehrfurcht – und somit das Bewusstsein um den inneren Wert all dessen, was der lebendige Schöpfergeist hervorzubringen vermag – häufig abhanden. Was jedoch niemals von uns weicht, ist diese Sehnsucht, reich zu werden, hier auf Erden, groß und frei. Vielleicht verordneten deshalb findige Werbestrategen einem Bankinstitut den Leitspruch: »Wir machen den Weg frei.« Diesen Spruch sollten wir uns einprägen.
»Wir machen den Weg frei!«
Das tun wir durch unser Denken, durch unser Bewusstsein, und durch unser Handeln. Reichtumsdenken ist zum Schlagwort einer neuen Generation geworden. Und das interessante daran ist, dass es den Bezug zum kleinen ICH, dem Ego, das alles für sich selbst behalten will, mehr und mehr auflöst, und an dessen Stelle das große Ich, das Über-Ich, das allumfassende Ganze setzt. »Reichtum, der gut tut!« Was dem Ganzen dient, dient auch uns persönlich – denn wir sind ein Teil des Ganzen.
Die Herausforderung an uns Menschen besteht nun darin, uns dieses Denkens in all unseren Handlungen zu befleißigen, denn grau ist alle Theorie. Die Praxis aber ist es, mit der wir punkten. Wie wäre es, ein paar Prozentpunkte an Zins und Zinseszins hinzu zu verdienen? So schwer ist es gar nicht, sofern wir konsequent zu handeln verstehen. Ich will euch hierzu ein wenig aus meiner Tagesschule berichten, und bitte gleich zu Beginn um Verzeihung, wenn das Thema computertechnisch angehaucht ist.
»Groß Denken«
Rückblende: Vor gut zehn Jahren investierte ich in einen hochwertigen Scanner für meine neu gekaufte Workstation, die ich mir nach reiflicher Überlegung und jahrelanger Planung (einschließlich einem CeBit-Messebesuch in Hannover) zusammenbauen ließ. Sie ist seither mein Schweizer Offiziersmesser, mit dem ich alles tun kann, was ich mit Hilfe eines Rechners zu tun beabsichtige. Doch die technische Entwicklung ist im vergangenen Jahrzehnt nicht stehen geblieben. Und schon immer war es mein Wunsch, zusätzlich Mobilität zur Verfügung zu haben: vor kurzem war’s dann endlich soweit – der Paketdienst stand mit einem nagelneuen Notebook an der Tür; mein Allererstes, nur vom Feinsten!
- Die üblichen Installationsprozeduren waren bald gemacht, die Übertragung der Daten vom stationären zum mobilen Rechner barg mancherlei Tücke in sich; zu guter Letzt galt es, die Peripherie anzuschließen. Drucker ok, Grafiktablett ok, Scanner? »O weh!« Die Suchmaschine fördert die bittere Wahrheit zu Tage: es steht kein Gerätetreiber für das aktuelle Betriebssystem zur Verfügung. In verschiedenen Foren sucht sich die Enttäuschung der Anwender ein Ventil. Das ist verständlich, denn das Scannermodell wurde noch vor wenigen Jahren als Neugerät verkauft. Support eingestellt, Treiberentwicklungskosten gespart – Global Play anstatt Groß Denken? Ich denke zurück, wie war das damals – als ich den Scanner beim Fachhändler bestellt hatte, tat ich dies mit guten Gefühlen. Und jetzt? Abschreiben? Ins Museum damit? Ein Neugerät kaufen, obwohl das vorhandene Gerät bislang tadellos – und vorzüglich obendrein – seine Dienste verrichtet hat? Das kann mit Groß Denken wohl nicht gemeint sein.
- Das System steht bis auf den Scanner. Ich muss eine Sicherung anlegen. Räume meine Wechselfestplatte frei, 100 Gb, das müsste reichen. »Pustekuchen!« Die Wechselfestplatte ist zu klein. Eine größere muss her. Daran hatte ich nicht gedacht, das war im Staatshaushalt nicht vorgesehen. Ich recherchiere, bis ich einen unscheinbaren Winzling mit gigantischem Speichervolumen gefunden habe. Was folgt eigentlich auf Terabyte (1 Tb ≙ 1.000.000.000.000 Byte)? Die Gretchenfrage lautet: wo kaufen? Die Preise sind schnell aufgelistet: bei einem Shop, bei dem ich bereits Kunde bin, sind knapp 100 Euro fällig, ein anderer hat das Produkt im Angebot: nur wenig mehr als 70 Euro! Das Schnäppchenkrokodil will zubeißen. Das einzige Manko: ich bekomme ein schlechtes Gewissen, wenn sich meine Hand auch nur im entferntesten in Richtung Bestellknopf bewegt. »Groß Denken!« Der Geist schafft die Realitäten. Ich will Großzügigkeit. Reichtum, der vom liebenden Reichtum Gottes kündet. Also gut. Finger weg vom Angebot. Ich bestelle dort, wo ich bereits Kunde bin. Um 15:00 Uhr bestellt, am nächsten Morgen steht der Postbote an der Tür, ich kann’s nicht fassen. Hoffentlich hat der LKW alle Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten!
- Angeschlossen, Eingeschaltet, Geht! Die Sicherung ist in einer Stunde durch. 259 Gb, ich staune! Und was passiert mit dem Scanner? Da staune ich auch. Über ein Forum bin ich auf die Website eines Amerikaners gestoßen, der eine Scansoftware entwickelt hat, die zwischenzeitlich über 1.600 Geräte unterstützt. Mein Scanner steht auf der Liste mit dabei! Ich jubiliere. Was einem Global Player, einem Weltunternehmen, scheinbar nicht möglich ist, das ist einer Einzelperson möglich. »Verkehrte Welt!« Die Testversion ist schnell heruntergeladen und installiert, und siehe da, es tut. Perfekt. Ohne wenn und aber. Der Preis beträgt 30 Euro. Ich will bestellen – und bin frustriert: »The number of your credit-card please?« Da muss ich passen. Ich habe keine Kreditkarte. »Groß Denken!« Seit ich schuldenfrei bin, lebe ich nach einem eisernen Grundsatz: »keine Kredite! Ich will aus eigener Kraft wachsen.« In der FAQ dieser Website ist unter dem Eintrag „Are there other payment options?” zu lesen:
Wie auf der Website zu lesen ist, hat der Photoenthusiast weltweit inzwischen mehr als 250.000 Einheiten verkauft. »Ein hübsches Sümmchen!« Groß denken kann der Mann. Klare Sache. Er ist reich geworden. Und noch etwas schreibt er, was wohl (nicht nur) für mich bestimmt ist:- „Short answer: No, there aren’t any other options.
- Long answer: . . . [the programmer's name] Software is just me, [the programmer's name], and I do this for practical reasons. Other methods of taking orders take a lot of my time. I decided that I can make far more money using this time to improve [the programmer's name] Software instead of using this time to handle orders . . . ”
„ . . . I also understand that some . . . people in Germany have a philosophical aversion to using debit cards – my father also calls them “credit cards” and really doesn’t like them . . . ”
Wenn ich meinen Scanner weiterhin nutzen will, benötige ich eine Kreditkarte. Nun gut, auch hier gilt: niemals stur zu sein. - Und weiter geht’s, im Irr- und Verwirrgarten dieser Welt. Ich google alle Links durch, und siehe da, was finde ich? Eine „portable” Programmversion, die ohne Installation lauffähig ist. »Oha!« Ich verstehe. Kostet nix. Der Downloadschalter blinkt. Doch die Schriftzeichen kann ich nicht entziffern. Was ist das nur für eine Sprache? Auf jeden Fall eine, die ich nicht kenne. »Groß denken!« Ich will das Original. Weiter. Ich informiere mich gezwungenermaßen zum ersten Mal in meinem Leben zum Thema Kreditkarten. Schließlich stelle ich einen Antrag bei einer Online-Bank. Keine Kartengebühren. 50 Euro Startguthaben. Sie finanzieren augenscheinlich ihr Produkt mit den Überziehungszinsen der Kunden. Bei mir werden sie damit wohl kein Glück haben. So sag ich Dankeschön. 30 Euro für die Scannersoftware, bleibt ein Guthaben von 20 Euro. »L’État c’est moi.« Und meine Staatskasse blüht auf.
Soweit ein Auszug aus meiner Tagesschule. Ich habe das Gefühl, dass es aufwärts geht, Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Und ich staune, denn ich stelle fest, dass sich mein Denken mehr und mehr verändert und erweitert.
Unser Denken bestimmt, was wir werden. Der Geist formt die Realität, in der wir uns wiederfinden. Noch denken viele Menschen klein, weil sie sich minderwertig fühlen – in einem über lange Jahre fehlernährten Körper. »Schafft neue Realitäten!« Formt euren Körper neu. Setzt auf Hochwertiges, in natürlich-biologischer Qualität. In sieben Jahren sind all eure Körperzellen neu gebaut. Dann wirkt ein neuer Geist in einem neuen Körper! Und langsam, Schritt für Schritt, wird sich die Schönheit und der Reichtum eurer Seele auch in eurem Umfeld widerspiegeln. Das ist ein Gesetz, auf das Ihr euch verlassen könnt. Es heißt Kausalgesetz, und beschreibt das Prinzip von Ursache und Wirkung. Auch die Liebe als die höchste Daseinsform im Universum unterliegt dessen Bedingungen: bedingungslos. »Ist’s nicht famos?«
Den Energiekreislauf verstehen: Schöpfen und weitergeben
Mühlrad in Bewegung setzen
Wer reich werden möchte, muss dafür sorgen, dass der Energiekreislauf ungehindert fließen kann.