• Jungbrunnen •


„Es ging ein Mann im Syrerland,
führt’ ein Kamel am Halfterband.
Das Tier mit grimmigen Gebärden
urplötzlich anfing, scheu zu werden,
und tat so ganz entsetzlich schnaufen,
der Führer vor ihm mußt entlaufen.
Er lief und einen Brunnen sah
von ungefähr am Wege da.
Das Tier hört er im Rücken schnauben,
das musst ihm die Besinnung rauben.
Er in den Schacht des Brunnens kroch,
er stürzte nicht, er schwebte noch.
Gewachsen war ein Brombeerstrauch
aus des geborstnen Brunnens Bauch;
daran der Mann sich fest tat klammern,
und seinen Zustand drauf bejammern.
Er blickte in die Höh, und sah
dort das Kamelhaupt furchtbar nah,
das ihn wollt oben fassen wieder.
Dann blickt er in den Brunnen nieder;
da sah am Grund er einen Drachen
aufgähnen mit entsperrtem Rachen,
der drunten ihn verschlingen wollte,
wenn er hinunterfallen sollte . . .”

Wer kennt sie nicht, diese Parabel von Friedrich Rückert, die uns das menschliche Dasein zwischen Leben und Tod im Symbol des Brunnens vor Augen führt?

„Du bist’s, der zwischen Tod und Leben
am grünen Strauch der Welt musst schweben . . .”

hören wir den Dichter im zweiten Teil der Parabel sagen.

Schöne Aussichten! Geboren, um dem Tod entgegenzugehen. Alle Menschen müssen sterben. So instruiert man uns seit nunmehr zwei Jahrtausenden. Warum denn nur? Ist Jesus Christus denn nicht auferstanden von den Toten? Nun, so wie Jesus, so kanns keiner. Aber, mit Verlaub, was ist dann mit Methusalem, um einen nur zu nennen, der dem Tode für fast tausend Jahre von der Schippe sprang?

Nun, die Forschung forscht einstweilen nach Methusalemens Genen, doch wir rücken Friedrich nah – was denn da . . . – nun, mit den Brunnen wirklich g’schah . . .

„Wenn al-le Brünn-lein flie-ßen, so muss man trin-ken . . .” Eine einfache Weisheit legt uns dieses Volkslied aus dem 16. Jahrhundert in den Schoß, doch diese Weisheit zu beherzigen, damit tun sich viele Menschen schwer – Menschen, die am Brunnenstrauche hangen, bangend sind vom Tod umfangen – anstatt zu trinken, wenn die Brünnlein fließen. Hat es vielleicht damit zu tun, dass wir so wenig singen? Kein Volk auf dieser Welt verfügt über einen reicheren Liederschatz als das deutsche.

„Ich hört ein Bächlein rauschen
wohl aus dem Felsenquell,
hinab zum Tale rauschen
so frisch und wunderhell.
 
Ich weiß nicht, wie mir wurde,
nicht, wer den Rat mir gab,
ich musste auch hinunter
mit meinem Wanderstab. . . .”

 
Deutsches Liedgut, Nummer Zwei: „Wohin?” von Wilhelm Müller, berühmt geworden in der Vertonung durch Franz Schubert.

Methusalem hört’s rauschen, und er folget ihm – dem klaren, hellen Wasser – ursprünglich rein, so wie die Stimme tief in ihm, die ihn an wundersame Plätze rief.

Eindrücke von Bad Gams
(Großansicht durch Klick)

Bad Gams! Da haben wir’s. Der Vorrede ist es nun genug. Wir kommen zu des Pudels Kern.

Kindheitserinnerungen werden wach. Angenehme und Unangnehme – wie beispielsweise die Schelte meiner Eltern, nachdem ich auf dem Eis des Parkbrunnens kläglich eingebrochen war – und das ausgerechnet zu Ostern, am Tag der Auferstehung des Herrn. Das war anno 1969, als die Winter noch Winter waren, und Bad Gams in der Steiermark nicht Bad Gams hieß, sondern schlicht und ergreifend: Gams am Gamsgebirg. Die Eisenheilquellen hatte Herr Kipper senior zwar bereits zwölf Jahre zuvor auf seinem Grundstück entdeckt und angebohrt, doch da die Gamser Uhren noch bedeutend gemächlicher als anderswo ticken – und das gilt heutzutage unvermindert fort – so dauerte es noch ein ganzes Weilchen, bis man das beschauliche Örtchen in den Adelsstand erhob: Prädikat besonders wertvoll; erlauchter offizieller Adelstitel für das eisenhältige Gesundheitswässerchen: Bad Gams (seit 1982). Bis heute sind die Quellen auf Herrn Kippers Grund ein Geheimtipp geblieben, doch langsam wird es Zeit, Dornröschen aus dem tiefen Schlafe wachzuküssen.

Auf jeden Fall: die Schelte meiner Eltern war berechtigt, doch da es nun einmal geschehen war, so versuchte ich es um so rascher zu vergessen. Es gab noch so viel zu entdecken, in und um Bad Gams herum! Erinnerungen verblassen durch die Jahre, doch das Wohlgefühl heimatlichen Geborgenseins, das blieb mir allezeit erhalten. Und ein Eindruck prägte sich mir unauslöschlich ein: der sonderbare Geschmack im Mund, wenn wir dreimal am Tag in der Trinkhalle des Kurhotels die Michelquelle hinunterkippten – Herr Doktor Kipper möge mir diesen Ausdruck verzeihen – doch machten wir nicht seinem Namen reichlich Ehre? Als eiserne Ritter kehrten wir alsbald nach Hause zurück, voll Tatendrang und mächtig Energie anbei. Prompt kehrten wir im nächsten Jahre wieder, auf gings zur Sommerfrische nach Bad Gams. Gewandert wurde, und gekippert, und wie es meinem Herrn Vater gelang, trotz familiärer Bande seinen Skizzenblock zu füllen, das macht mich heute noch erstaunen.

Heute bin ich meinem Vater von ganzem Herzen dankbar, dass er mich nach Bad Gams mitgenommen hat. Ein unbezahlbares Geschenk, das mich für mein weiteres Leben viel tiefer geprägt hat, als mir bisher bewusst war. Und ich bin nicht der einzige, der den Wert von Bad Gams als heilkräftigem Jungbrunnen erkannt hat. Mehr und mehr Menschen werden die Augen geöffnet, und sie beginnen zu erahnen, was der Schöpfer an diesem Orte geschaffen hat. Wie lieblich sind doch seine Wohnungen!

Freude und Harmonie in einem gesunden Körper!

Was wären unsere Talente, wenn wir sie nicht mit anderen teilen würden?

Die Welt wär’ trist und grau.
Drum Kind, wach auf, sei schlau!
Geh’ hin, wo gute Menschen weilen,
sie freuen sich am Freude teilen.
Die Sonne lacht dir ins Gemüt,
wenn um dich her Gesundheit blüht!
Du kannst nicht anders, als gesunden,
wenn Eisenquellen frisch dir munden.
Wo Liebe ist, da ist gut sein,
die Kippers laden -herzlichst- ein!




• Wie entsteht positive seelische Intelligenz? (III) •


Teil III

ller guten Dinge sind bekanntlich drei, zwei sind bereits vorbei – doch nicht verloren, hoffe ich. Noch einmal zur Erinnerung: was haben wir im ersten und im zweiten Teil gelernt?

  1. der positive Wunsch und die aufrichtige Bitte: »Ich möchte mir mehr positive seelische Intelligenz verdienen!«
  2. mehr Mut zum „Nein”-Sagen: daraus entsteht die Kraft, gegen den Strom zu schwimmen; der Wahrheit, der Quelle entgegen.

Das sind unabdingbare Grundlagen. Nun fehlt noch das dritte Element, der siebte Sinn. Es steht für das intuitive Erspüren der Zusammenhänge hinter den Dingen. Positive Neugier heißt das Zauberwort. Das Maß an positiver Neugier, das ein Mensch an den Tag zu legen vermag, bestimmt das Maß an positiver Intelligenz, das seine Seele verdient – soviel vorneweg.

Mit der Neugier verhält es sich wie mit der Intelligenz: es gibt sie in positiver und in negativer Ausprägung. Tratsch und Klatsch zum Beispiel entsprechen sicher nicht der Art von Neugier, die uns positive Intelligenzgesetze für die Seele beschert. Aber was dann? Als Kind habe ich häufig Aussagen vernommen wie:

Das prägt, ob man möchte, oder nicht. Fatalismus statt positiver Neugier? Gott sei Dank ist der Funke in mir nie erloschen, den Dingen auf den Grund zu gehen.

Fragen ist die Antwort!

Kleine Kinder stellen, sofern sie gesund und munter sind, viele, viele Fragen. Warum, wieso, weshalb? Fragen macht intelligent. Doch warum geht diese natürliche, gesunde positive Neugier so vielen Menschen verloren, wenn sie erst einmal groß geworden sind?

Eine sommerliche Blumenwiese, bunt und herrlich anzuschauen. Ein Genuss für die Augen. Eine Wohltat für den Körper. Nichts wie Schuhe und Strümpfe ausziehen, und den Boden unter den Füßen spüren! Vorsichtig die Schritte setzen, eintauchen in die Welt der duftenden Blüten und der geheimnisvollen Kräuter. Blattgrün zwischen den Fingern zerreiben, mit der Zunge daran kosten, Grimassen ziehen – »Brrrr, wie bitter!«»Mmmmh, ganz aromatisch, wie Lavendel!«»Nein, Melisse – oder doch eher wie Minze?«

Als kleiner Junge habe ich auf den Wiesen ab und zu einige Blumen gepflückt, um meiner Mutter eine kleine Freude zu bereiten. Das ist lange her. Heute pflücke ich auf den Wiesen frische Kräuter, und lasse die Blumen stehen. In Feld und Flur, im Wald und auf der Wiese, da fühle ich mich wohl, und noch viel mehr: ich fühle mich verbunden mit der Allmacht Gottes, und der gesamten Intelligenz im Universum. Wenn ich den vertrauten Weg hinauf zur Hochwiese gehe, und meinen Blick umherschweifen lasse, so sehe ich mit meinen Augen nur das Äußere der Natur, die Formen und Farben der Flora in ihrer unendlichen Mannigfaltigkeit. Doch was sich da an Schöpferintelligenz hinter jeder einzelnen Pflanze verbirgt, das sehe ich nicht. Was in mir ist, ist Ehrfurcht, und die Ahnung von etwas ganz Großem. So lange ich zurückdenken kann, habe ich besondere Gefühle für die Schätze der Natur erleben dürfen.

Jahrelang plagten mich kalte Füße. Nichts half. Nicht einmal die dicksten Wollsocken in der Nacht. Ich musste mich wohl oder übel damit abfinden – so dachte ich – schließlich war es bei meinem Vater ganz genau so. Doch das Unglücklichsein mit diesem Zustand blieb. Und Wollsocken in der Nacht mochte ich ohnehin nicht. Ich hätte schon gerne gewusst, warum und wieso meine Durchblutung nicht gut funktionierte. An mangelnder Bewegung konnte es eigentlich nicht liegen. Doch woran lag es dann? Wie ein Blinder tastete ich mich vorwärts. Wo war die Antwort auf meine Fragen? Ein Schritt nach links, zwei Schritte nach rechts, drei Schritte rückwärts, und das Ganze wieder von vorn. Die Jahre vergingen. Das Frieren blieb. Die Wende kam erst, als mich mein Körper dazu zwang, mich mehr mit seinen Bedürfnissen zu beschäftigen. Er wollte nicht mehr. Er verweigerte die Zusammenarbeit. Das Ross bäumte sich auf, und wollte seinen Reiter, der ihm immer nur die Sporen gab, endlich abschütteln.

Ernährungsumstellung war angesagt. Hochwertig, basisch, vegetarisch, frisch, lebendig. Obst, Gemüse, Kräuter, Nüsse, Getreide. Der Körper atmete auf, und begann, seine Selbstheilungskräfte zu reaktivieren. Ich, der Reiter, lernte das Staunen. Und ich begann, mein Pferd zu lieben. Heiß und innig. Es war keine Romanze für einen Sommer, ganz im Gegenteil. Die Liebe wuchs und gedieh – bis heute, siebzehn Jahre später. Die Liebe ist zu einem dauerhaften Freundschaftsband geworden. Heute sind wir beide wieder unzertrennlich, wie als kleine Kinder. Die Füße sind warm, und so der ganze Körper, obwohl ich stundenlang am Schreibtisch sitze. Die positive Neugier hat gesiegt. Und es geht weiter.

Kräuter faszinieren mich momentan am meisten. Meine Mutter verwendete viel Schnittlauch, Dill und Petersilie, frisch auf den Tisch, aus dem eigenen Garten. Das hat nicht jeder. Ein Anfang, immerhin. Dann, das erste Jahrzehnt außer Haus, gerieten Kräuter bei mir erst einmal in Vergessenheit. Erst sehr viel später, nach meiner Ernährungsumstellung, kamen Rucola, Salbei, Borretsch, Brennnessel, Thymian und Rosmarin hinzu. Wacholderbeeren und Lorbeerblätter. Peperoni, und viele andere, auch Exoten. Doch die Grüngetränke am frühen Morgen setzten am meisten in Bewegung. Beispielsweise eine Handvoll Salbeiblätter, mit frischem Quellwasser gemixt, abgeseiht und getrunken – ein wahres Entgiftungswunder. Das Lymphsystem steht Kopf, und reinigt sich. Einen lieben langen Tag. Wer das am eigenen Körper erfahren darf, wache Beobachtung körperlicher Vorgänge vorausgesetzt, der wird sich wundern. Und begreift, oder ahnt zumindest, dass hier intelligente Gesetze am Werk sind. Gespeichert in der Welt der Pflanzen, aktiv als helfende, heilende Macht. Doch nur, wenn wir sie in den Körper hineinlassen! Und diese Intelligenzgesetze für den Körper herzlich und dankbar begrüßen. »Willkommen Freunde! Kommt herein! Schön, dass ihr mich besuchen kommt!«

Wirkt das ein bisschen komisch, so zu reden? Macht nichts! Wir sollten lernen, mit unserem Körper und der Nahrung, die wir unserem Körper zukommen lassen, zu kommunizieren. Sie bestehen schließlich beide aus lebenden, schwingenden Gesetzen, und sie arbeiten um so fleißiger für uns, je größer unsere Wertschätzung für sie ist.

Die Intelligenz aus heilenden Kräutern hat meinen Stoffwechsel angeregt, ja vielmehr: dauerhaft in Schwung gebracht. Anregende Impulse finden sich in Büchern wie: “Was blüht denn da?” – “Kräuterfibel” – “Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ . . . Die Liste ist unendlich. Wie der gesamte Kosmos der Natur. Er macht mich neugieriger von Tag zu Tag. Ich möchte ihn mir mehr und mehr erschließen. Welche Erfahrungen mir meine Tagesschule in letzter Zeit diesbezüglich vermittelt hat, verdeutlicht folgende Auflistung:




• Frühjahrsputz •


ie beste Zeit im Jahr ist mein,
da singen alle Vögelein,
Himmel und Erden ist der voll,
viel gut Gesang, der lautet wohl.

tagesbeginn.js

Eine Freude ist es, mit den muntern Vögeln aufzustehen, und dem neuen Tag zu danken: vieles bringt er mir zum lernen.

Wachsen kann
ich und gedeihen,
meine Kräfte messen;
und mir selbst verzeihen.
Alles wird mir nicht gelingen,
Angeln legt die Welt und Schlingen,
achtsam setz ich Schritt auf Schritt;
»Führt mich!« ist’s, was ich erbitt’.

Und sie führen mich, am liebsten in den Wald, der mir zur zweiten Heimat schon geworden ist. Hier finde ich nicht nur die Stille, die mich hören lässt, hier finde ich so viele gute Freunde, die mir ihre Lebenskraft, ja, ihren Lebenssaft zu opfern willig dienen. Ich ehre sie, verzehre sie: mit Hochachtung und Hochgenuss – die Brennnessel.

Und wenn man von der Orgel als der Königin der Instrumente spricht, so gebührt der Brennnessel, die Königin der Pflanzen zu sein; ohne mit dieser Ehrung den Wert all ihrer Hofdamen im Geringsten schmälern zu wollen. Nicht von ungefähr sprach Ralph Waldo Emerson, der tiefgründige amerikanische Transzendentalphilosoph (1803-1882), vom Unkraut als einem Kraut, »das der Mensch so nennet, weil er dessen Wert noch nicht erkannt hat.«

Wir ahnen nicht, warum in unseren Breitengraden die Brennnessel so sehr verbreitet ist; sie wartet nur darauf, in ihren Werten neu entdeckt zu werden, um viel mehr Menschen als bisher zu blühender Gesundheit zu verhelfen. In der klassischen Kräuterheilkunde nahm sie schon immer einen hervorragenden Stellenwert ein; doch klug ist jener, der sie nutzt, um sein Talent, Gesund zu sein, immer weiter auszubauen. Gesünder zu werden, dient beileibe keinem Selbstzweck: wer wünschte sich nicht, immer glücklich nur zu sein? Doch dazu braucht’s, was auf der Hand liegt, einen glücklichen und sehr gesunden Körper. »Hallo Partner, dankeschön!« Körper und Seele gehören nun einmal zusammen, und wenn du deinen Körper liebst, so tu etwas für ihn!

Gerade jetzt, nach einem langen Winter, wollen sich unsere Körperzellen und Blutgefäße von den Ablagerungen befreien, die sich über Monate hinweg in ihnen angesammelt haben. Großreinemachen heißt die Devise, und das Bedürfnis, unser Haus oder unsere Wohnung auf Vordermann zu bringen, spiegelt das Bedürfnis unseres Körpers wieder. Also zugepackt, und nehmt den eisernen Besen in die Hand! Doch streift euch lieber erst einmal die Handschuhe über, damit ihr euch nicht brennt. Später werdet ihr, wenn ihr Brennnesseln wirklich schätzen gelernt habt, mit Erstaunen feststellen, dass sie euch nicht mehr brennen; man muss sie nur beherzt und doch mit Liebe pflücken.

Warum nun ist’s ein eiserner Besen, der Wunderdinge in unserem Körper zu vollbringen vermag?

 

Das zu beleuchten, überlasse ich nun gerne Dir, liebe Kräuterfee, die Du aus einem überreichen Erfahrungsschatze schöpfen kannst. Sag an, wer bist Du, und was tust Du?

„Ich bin Susanne, Mutter von 3 Kindern und Großmutter von einem Enkelkind, wohne gemeinsam mit einem Teil unserer Familie in unserem selbstgebauten Haus in einer der schönsten Gegenden in Österreich, im Salzkammergut. Mein großes Anliegen, Gesundheit zu pflegen und zu verbreiten, verwirkliche ich mit meinem Beruf als Naturheiltherapeutin. Nebst Kräuterkunde und Kinesiologie (Anm. d. Verf.: Aufspüren und Auflösen von Energieblockaden durch Muskeltests) gebe ich Unterricht in CANTIENICA® – Körpertraining. Körpergerechte Bewegung und optimale Aufrichtung geben dem Körper Spannkraft und Energie.”

Du lebst und arbeitest in Scharnstein, unweit des schönen Traunsees. Bist Du hier auch geboren?

„Nein, ich bin im nordöstlichen Teil von Österreich in der Nähe von Wien, im Weinviertel aufgewachsen.”

Erzähle uns kurz etwas von Deinem Werdegang.

„Meine Heilpraktikerprüfung hab ich 1992 in Einbeck bei Northeim (D) abgelegt. 2004 habe ich mich damit selbstständig gemacht. Seit 2008 hab ich in Scharnstein in unserem Haus meine Gesundheitspraxis eingerichtet.”

Segen von oben: die Landesregierung
fördert das Bemühen um Gesundheit.

Vom Land Oberösterreich hast Du vor kurzem einen Förderpreis für die „Gesunde Gemeinde Scharnstein” entgegengenommen, wie man auf nebenstehendem Foto sehen kann. Was hat es damit auf sich?

„Ein gesundes Umfeld hilft dabei, seine eigene Gesundheit zu wahren und zu pflegen, und deswegen leite ich in unserem Ort das Netzwerk „Gesunde Gemeinde”.
 
Unser Arbeitskreis organisierte das Projekt „Scharnsteiner Festtage für alle Sinne“.
Diese Veranstaltung hat 600 Besucher angelockt und an die 50 VeranstalterInnen trugen zu einem bunten Programm für Jung und Alt bei. Wir erhielten dafür einen respektablen dritten Platz von den Gesundheitsförderungspreisen des Landes Oberösterreich.”

Inzwischen dürfen sich in Oberösterreich bereits über 400 Gemeinden mit dem Prädikat „Gesunde Gemeinde” schmücken (Stand vom Frühjahr 2010). Gesundheit und bewusste Ernährung erleben einen ungeheuren Aufschwung. Wie würdest Du Deine Lebensaufgabe umschreiben?

„Wirksam sein zum Wohl Aller – für Mensch, Natur und darüberhinaus.”

Warst Du bereits als Kind intuitiv veranlagt und naturverbunden?

„Ich glaub’ alle Kinder sind intuitiv veranlagt. Das wird ihnen leider sehr bald abgewöhnt. Naturverbunden aufgewachsen – nicht wirklich und nicht bewusst. Wir hatten einen kleinen Hof mit Feldern und Weingärten. Ich war gern im Garten und ich hab die Verbindung zur Natur gesucht.”

Was kann ein Mensch tun, um seine Intuition wiederzufinden?

„Verbindung zur inneren und zur äußeren Natur aufnehmen.”

»Wie das wohl geht?« – so wird sich manches stressgeplagte Menschenkind nun fragen. »Ganz einfach! Hört gut zu, was uns die Kräuterhexe Wundersames zu erzählen weiß . . .«. 

Vorhang auf!

Punkt. »Punctum«, sagen die Gelehrten. Doch der punctum saliens, der springende Punkt, ist letztlich nur die eine Frage: „Gibt es was Gutes, außer man tut es?” Dann aber nichts wie los! Auf in den Wald zum Brennnesselpflücken! Vergesst nicht, Tüte und Handschuhe mitzunehmen. Und streitet euch nicht, wenn euer Nachbar auch welche will. Seid selbstlos; schenkt ihm doch einfach die schönsten Exemplare aus eurer Wundertüte!

Nächster Kräuterlehrgang: 11. – 13. Juni 2010
Ein außergewöhnliches Wochenendseminar mit Kräuterfee Susanne auf der idyllischen Lichtquellalm, im Salzkammergut, nicht weit von Bad Aussee, auf eintausend Metern Seehöhe gelegen.

Die violett gefärbten Blätter
sind besonders eisenreich.

Anmerkungen für die Praxis:
1) Grüngetränk aus Brennnessel
Eine Handvoll Brennnesselblätter mit Quellwasser 20 Sekunden mixen, bis das Wasser eine tiefgrüne Färbung aufweist. Durch ein Tuch filtrieren, sofort trinken. Mit etwas frisch ausgepresstem Zitronensaft lässt sich das Eisen aus den Brennnesseln leichter auswerten.
2) Polenta mit Brennnesseln und Schafskäse
Das ist eine „Powermahlzeit” für die Remineralisierung des Körpers. Reichlich Vitamin- K  aus grünem Blattgemüse, ein vielfältiges Spektrum an Mineralstoffen und Spurenelementen – damit führen wir den Körperzellen einen ganzen Schwung natürliches Calcium, Kalium, Magnesium, Kupfer, Eisen, Phosphor und Kieselsäure zu, die mit Hilfe der  K -Vitamine als Katalysatoren in die Lage versetzt werden, „geplünderte” Körperdepots langsam wieder aufzufüllen.

»Mmmmmh, ein Gedicht!« Und ein
Wundermittel dazu.

Die Zubereitung ist sehr einfach; zwei Esslöffel Maiskörner (pro Person) feinschroten, das geschrotete Mehl bei schwacher Hitze 10 Minuten im Wasserbad ausquellen lassen, einen Topf mit Brennnesseln ebenfalls bei schwacher Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Wer Bärlauch im Haus hat, kann eine Handvoll Bärlauchblätter hinzugeben, das ergibt ein vorzüglich-feines Aroma! Dann das Gemüse im eigenen Sud feinmixen, mit feingehackter roter Zwiebel und Frischkräutern servieren. Wenn das Essen nur noch handwarm ist, mit zwei Esslöffeln frischem Leinöl übergießen.
Bewertung: ***** Soviel Sternlein, wie am Himmel stehen :smile: Kostengünstig und garantiert mit Nebenwirkungen! (regelmäßig zweimal die Woche gegessen, dreht sich die Lebensuhr dann fortan rückwärts…)




Drüsenpower - mein 17254. Tag


eder hat so seine Geheimtipps: Der Matrose Popeye mit seinen herkulischen Oberarmmuskeln labt sich an einer Spinatbüchse; Miraculix, der Druide mit dem langen Bart, rührt schon wieder an einem neuen Zaubertrank; und ich? Ich mixe mir einen Drüsendrink wenige Minuten vor dem Mittagessen – eine Handvoll Petersilienblätter, ein Viertel einer Paprikaschote, mit Mineralwasser gemixt, durch ein Tuch filtriert, und voilà – die Hypophyse freut sich heute an ihrem Festtag.

Kennen Sie all Ihre Drüsen? Das wäre ein bißchen viel verlangt – nahezu 300 Drüsen arbeiten in Ihrem Körper, hoffentlich; denn dass sie arbeiten, ist keineswegs selbstver- ständlich. Es verhält sich wie mit einem Muskel: wird er nicht bean- sprucht, dege- neriert er. Muskeln regen wir durch Sport und Bewegung an, Drüsen in erster Linie durch gezielte Ernährungsmaßnahmen.

Nicht immer sieht man es auf den ersten Blick, wenn Drüsen fehl- oder unterernährt sind, doch manchmal springt es einem auch direkt ins Auge: bei längerfristigem Jodmangel kann sich zum Beispiel ein Kropf aufgrund einer Fehlfunktion der Schilddrüse bilden. Doch auch wer generell wenig Wert auf seine tägliche Ernährung legt, braucht sich über die Verkümmerung seiner Drüsen nicht zu wundern. Wenn die Verdauung träge ist, wer denkt da schon an seine Verdauungsdrüsen, die zu wenig Magensäfte produzieren? Wer wahllos Zuckergebäck nascht, wird mit großer Wahrscheinlichkeit mit den Jahren seine Bauchspeicheldrüse ruinieren, und damit die Fähigkeit einbüßen, ausreichend Inulin zu produzieren; Diabetes Mellitus wird damit Tür und Tor geöffnet. Zwölfjährige Kinder mit Übergewicht und Altersdiabetes? In den USA, dem Ursprungsland der Fast-Food-Kultur, schlagen Ernährungswissenschaftler Alarm.

Gut so, denn es muss sich etwas ändern. Fangen wir bei der Drüsengesundheit an, denn sie bestimmt die Körpergesundheit am meisten! Drüsen steuern und kontrollieren nahezu alle Vorgänge im Körper, ob es nun der Stoffwechsel, die Hormonbildung, oder auch die Schlackenausscheidung ist. Ebenso hängt unsere seelisch-geistige Verfassung entscheidend vom Zustand unserer Drüsen ab. Schlafen diese, schläft auch der Mensch, am helllichten Tag! Zirbeldrüse, Hypophyse, und all ihr anderen, erwacht! Denn ihr seid die Macht. Deshalb aufgepasst, hier kommen die Wundermittel zur Aktivierung des endokrinen Drüsensytems (Hypophyse, Zirbeldrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Thymus-Drüse, Nebennierendrüse, und Geschlechtsdrüsen):

Jetzt kann nichts mehr schief gehen, und mit diesen Tipps gewinnen Sie sich einen Freund fürs Leben – Ihre Drüsensystem.

Ihr ergebenster Daniel Drüsentrieb :idea:




Mein 17226. Tag - Weißdorntag


-lichkeit beherzigen!

er hat sie noch im Ohr? Ja, genau, die Herz-Schmerz-Polka, von Peter Alexander einst charmant und spitzbübisch gesungen, und alle Herzen schlugen höher – doch nicht im Dreiviertel-, sondern im Zweivierteltakt; sonst wäre es ja ein Herz-Schmerz-Walzer geworden.
„Herz — Schmerz — und dies und das . . . ach das ist uralt” – was hat denn unsere Gesellschaft nur auf dem Herzen? Wenn ich mich nicht irre, ist Herzinfarkt inzwischen die zweithäufigste Todesursache in unserem Land. Die Wirtschaft lahmt, doch die Firmen, die an der Herstellung von Herzschrittmachern beteiligt sind, boomen. Eine groteske Entwicklung.

Schlager sind sicherlich nicht jedermanns Sache, doch eines kann man dem Meister der leichteren Muse, Peter Alexander, gewiss nicht absprechen: seine entwaffnende Herzlichkeit und sein österreichischer Charme wirken wie ein heilender Balsam auf die gestresste Seele. Kein Witz! Wenn ich seiner Stimme lausche, entspannt sich in mir alles, und ich fühle mich wohl. Und das als klassisch ausgebildeter Musiker. Früher kam dann noch die Einbildung hinzu, die alles verwarf, was sich nicht als würdig erwies, dem Musentempel allerhöchster Kunst anzugehören. Heute sehe ich das viel gelassener. Schön, dass es solch eine unglaubliche Vielfalt gibt, an Musik wie an Kunstschöpfungen aus anderen Bereichen – zeigt es uns nicht in aller Deutlichkeit die Spannweite unserer Fantasie? Fantasie aber ist nichts anderes als die unbegrenzte Schöpferkraft des Geistes. Ein verantwortungsvolles Geschenk an den Menschen.

Doch zurück zu dem, was wir für unser Herz tun können. Die Äbtissin Hildegard von Bingen (1098 – 1179) beispielsweise dachte und handelte da ganz praktisch.

„Das Gute liegt gleich um die Ecke” -
denkt sie, und schneidet von der Hecke
ein Weißdornzweig ab sanft und sacht -
damit er ihr kein Aua macht.

Weißdorn hat nämlich spitze Dornen, und hübsche weiße Blüten im Frühling – daher also sein Name. Seine gesundheiltlichen Vorzüge hat Hildegard in ihren naturheilkundlichen Schriften dargelegt; dem Herzen tut er wohl, lindert dessen Schmerz und Spannung, und fördert einen ruhigeren und gleichmäßigeren Herzschlag. Nun war der Lebensrhythmus vor nahezu eintausend Jahren sehr viel beschaulicher als heute; umso dringlicher sollten wir also heute etwas für die Stärkung unseres Herzens tun – damit es fröhlich weiterschlage im Trubel unserer Zeit. Die Glocken läuten zu Mittag; Zeit für das Mittagessen. Ein grünes Getränk als Aperitif: eine Handvoll frischer Weißdornblätter mit Quellwasser fein gemixt, durch ein Tuch oder feines Sieb filtriert, ist doch einmal etwas anderes. Eine Medizin ohne Risiken und Nebenwirkungen, und dazu noch alkohol- und rezeptfrei. Wohl bekomm’s!