• Palmsonntag •


Einstimmung zur Karwoche

Erinnern wir uns an das Geschehen vom Palmsonntag? Das ist lange her, zugegeben. Zur Erinnerung: da zieht ein König in die Hauptstadt ein, wie ihn Jerusalem noch nie gesehen hat. Doch weder hoch zu Ross, noch weich gepolstert in einer gepanzerten Staatskarosse, wie es heutzutage üblich ist. Nein, der König kömmt daher auf einem jungen Esel, Palmzweige in der Hand. Solchem Thron folgt Spott, folgt Hohn. Auch folgen ihm einige Frauen und Männer aus dem Volk. „Hosianna, Sohn Davids!” – so rufen sie. Die Jünger fühlen sich nicht wohl in ihrer Haut. Ob das wohl gut gehen wird? Die Menge staunt . . . und raunt sich hinter vorgehaltener Hand zu: „kommt so der König der Juden?”

Und Jesus, der Christus?

Er spürt, was ihm bevorsteht: Erniedrigung, Einsamkeit und Verzweiflung. Barbarische Grausamkeiten, von Mensch zu Mensch. Mensch, erkennst Du Deinen Bruder nicht? Unaufhörlich hat er die Saat der Liebe ausgebracht. Hat gepredigt, erklärt, ermahnt: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!”

Er kam zu früh. Die damaligen Menschen konnten seine Worte nicht begreifen. Sie waren noch nicht bereit für die Botschaft der allumfassenden Liebe. Sie kannten nur Furcht und Angst, Sünde, Hass und Zorn. Und so war auch ihr Gott, den sie sich als ihr Spiegelbild erschufen, strafend und fürchterlich gerecht, fern und hoch erhoben, weit weit weg von ihnen. Sie versuchten, ihn durch Blutopfer gnädig zu stimmen. Ein Gott der Liebe? Fehlanzeige. Jesus Christus, Sohn Gottes, so wurde und wird der Nazarener seit seiner Kreuzigung und Auferstehung von den Menschen genannt. Und uns, wie hat man uns genannt? Wir haben selbst uns etikettiert, als kleine, elende Sünder, nicht würdig und nicht recht, vor Gottes Angesicht zu treten. Jahrhunderte lang, bis heute. Leute, Leute! Oder, besser noch: Kinder, Kinder – denn ihr kennt euren Vater nicht.

Ihr alle seid Söhne und Töchter des Höchsten. Ihr alle seid Erweiterungen aus dem all-einen Licht Gottes, auch wenn ihr das möglicherweise erst noch entdecken müsst. Ob ihr es wahrhaben wollt oder nicht, Gott ist eurer aller Mitte, und ohne seine Kraft könntet ihr nicht einmal euren kleinen Finger bewegen. Jesus Christus wusste darum. Deshalb konnte er auch aus tiefstem Herzen sagen: „Ich und mein Vater sind eins. Das, was ich tue, werdet ihr auch tun, und noch mehr!” Wir alle sind eins. Unauflöslich miteinander verwoben. Dienet dem Ganzen, so dient euch das Ganze!

Jesus, der Christus, hat in vollkommener Weise dem Ganzen gedient, und er wird es immer wieder tun. Er hat die Botschaft der Liebe tief in die Herzen der Menschen gesenkt, und er war der Erste, der dies so allumfassend und bis zur bittersten persönlichen Konsequenz getan hat. Seine Saat beginnt nun langsam aufzugehen. Sie hat sich bis heute in unglaublicher Weise durch alle Nationen hindurch vervielfacht, und sie tut es noch immer, auch in den Problemzonen dieser Welt.

Gerade die Karwoche gibt uns Gelegenheit, uns mit Jesus Christus, unserem Bruder und Meister, zu vereinen. Suchen wir das Schweigen der Stille, wie er es über alles liebt, und lauschen auf das leise Flüstern in unserer Seele, das uns Weisung und Gebot ist – und uns durch alle Einsamkeit und Irrungen der Welt hindurch zum Lichte führt.




• Die Zügel aus der Hand geben •


oder:

Zauberlehrlinge sind wir!

Hat der alte Hexenmeister
sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.

Walle, walle
manche Strecke,
dass zum Zwecke
Wasser fließe

und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße!
 
Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen;
nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
oben sei ein Kopf,
eile nun und gehe
mit dem Wassertopf!

Walle, walle
manche Strecke,
dass zum Zwecke
Wasser fließe

und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße!
 
Seht, er läuft zum Ufer nieder -
wahrlich, ist schon an dem Flusse,
und mit Blitzesschnelle wieder
ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
Denn wir haben
deiner Gaben
vollgemessen! -

Ach, ich merk’ es! Wehe! wehe!
Hab’ ich doch das Wort vergessen!
 
Ach, das Wort, worauf am Ende
er das wird, was er gewesen!
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
bringt er schnell herein,
ach, und hundert Flüsse
stürzen auf mich ein!

Nein, nicht länger
kann ich’s lassen,
will ihn fassen.
Das ist Tücke!

Ach, nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!
O du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh’ ich über jede Schwelle
doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
steh doch wieder still!

Willst’s am Ende
gar nicht lassen?
Will dich fassen,
will dich halten

und das alte Holz behende
mit dem scharfen Beile spalten.
 
Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
gleich, o Kobold, liegst du nieder!
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich, brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
stehn in Eile
schon als Knechte

völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach, ihr hohen Mächte!
 
Und sie laufen! Nass und nässer
wird’s im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister, hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
werd’ ich nun nicht los.

»In die Ecke,
Besen, Besen!
Seid’s gewesen.
Denn als Geister

ruft euch nur zu diesem Zwecke
erst hervor der alte Meister.«

Der Zauberlehrling,
Johann Wolfgang von Goethe

Harry Potter, der Zauberlehrling, ist sicherlich der berühmteste Junge der Welt. Joanne Kathleen Rowling hatte ihn im Jahr 1995 zur Welt gebracht, und sie löste damit eine Welle der Begeisterung aus, die sie zur erfolgreichsten Schriftstellerin der Menschheitsgeschichte emporhob. Nur mit der Kraft und der Magie des Geistes neue Realitäten zu erschaffen, das ist es doch, was uns seit jeher fasziniert.

Doch nicht nur Harry Potter, alle Zauberlehrlinge müssen erst einmal gründlich in Erfahrung bringen, wie die Kraft des Geistes zu gebrauchen ist. Aus Spiel wird Ernst, wenn Unvernunft frei walten kann. Wer Walt Disneys Meisterwerk „Fantasia” aus dem Jahr 1940 kennt, dem werden sich die Bilder unauslöschlich eingeprägt haben, wie Micky Maus als Zauberlehrling verzweifelt versucht, den Geistern Einhalt zu gebieten, die er ohn’ Erlaubnis rief (im Zeichentrickfilm als eingebettete Episode auf die berühmte Musik von Paul Dukas). »Lasst ab, ihr Geister, hört ihr mich?«

»Natürlich hören sie dich, welche Frage!« Sie warten nur darauf, dass wir mit ihnen sprechen, sie bitten und um Rat befragen. Doch nicht, nachdem wir gehandelt haben, sondern bereits davor. »Genau das ist es, was uns plagt – wenn ich was tu’, hab’ ich gefragt?«»Das Leben hält uns eh so klein, wie wär’s, einmal der Herr zu sein?« Das wäre an sich kein Problem, wenn wir mehr Demut uns erwerben könnten.

Demut heißt, die Zügel aus der Hand zu geben. Heutzutage werden sich, vor allem in den fortgeschrittenen D-A-CH-Ländern, mehr und mehr Menschen bewusst, wer und was sie eigentlich sind: Geschöpfe einer allmächtigen Geisteskraft (die man uns Abendländer GOTT zu nennen gelehrt hat), die uns als unbegrenzt entwicklungsfähige Individualitäten nach ihrem eigenen Bauplan entworfen und ins Leben gerufen hat; Zauberlehrlinge sind wir mithin, mit der Aufgabe, hier auf der Erde die Bedingungen für ein ewiges Leben zu meistern: erst dann beginnen wir, den Zauber wahrer, seelischer Liebe zu erfassen und zu vermehren. Als Zaubergesellen folgen wir sodann dem Weg der Meister, die uns vorangegangen sind. Jesus Christus ist ein solcher Meister, der bereits vor langer, langer Zeit schon durch seine Meisterprüfungen hindurchgegangen ist. Was Wunder also, dass Jesus zum Symbol der Demut geworden ist – zu Recht! Denn niemand kommt ihm gleich.

Viele Wege führen nach Rom

»Sieh dich für!« Nur ein Weg führt zur Wahrheit.

»Wo geht es lang?« Wir wissen’s nicht. Und ohne Führung sind wir vollkommen verloren. Wenn wir etwas aus den Geschehnissen von Fukushima lernen können, dann ist es das: wenn unser ICH entscheidet, irren wir. Das gilt im Kleinen wie im Großen, in unserer individuellen Tagesschule wie auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Die bis zum Ende des vergangenen Jahrtausends überwiegend im unbewussten Tagtraum gefangene Menschheit lebte nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Doch jetzt, da die Menschen langsam erwachen, und ihr Potenzial zu erahnen beginnen, ist dieses Prinzip gefährlich geworden. Denn gerade die Verstandeskräfte verleiten uns dazu, uns unsrer Kraft zu rühmen, und in der Folge eigenmächtig zu handeln. Deshalb müssen wir das Prinzip von Versuch und Irrtum in der richtigen Reihenfolge erweitern: Bitten, Fragen, Versuch, Erkenntnis!

Die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, und entsprechende Konsequenzen zu ziehen – auch wenn sie unbequem sind – ist ein Anzeichen von Selbstlosigkeit und Demut.

Holzspaltung oder Atomspaltung? Die Intuition weiß die richtige Antwort, bevor wir eine Entscheidung treffen.

Dass wir uns nun in Deutschland innerhalb weniger Jahre von der Atomkraft verabschieden, zeigt auf, dass dieses erweiterte Lebensprinzip von Bitten, Fragen, Versuch und Erkenntnis mehr und mehr auf fruchtbaren Boden fällt. »Ein mutiges Zeichen, das Hoffnung macht!«

Irren ist menschlich. Führung ist göttlich. Sturheit ist tödlich.

Das Festhalten an Prinzipien, Mechanismen, Denkgewohnheiten und Verhaltensweisen, die sich als trügerisch und riskant erwiesen haben, verhindert die Höherentwicklung allen Lebens, und damit die Entfaltung des Universums. Deshalb kann Sturheit nicht bleiben; sie muss gebrochen werden, wie nun in Japan. Und so paradox es zunächst auch klingen mag: wenn Sturheit bricht, erstarkt das Rückgrat; der Mensch geht hernach aufrechter als je zuvor, wie ein Phönix, der aus der Asche steigt.

Nun werdet groß! – und klein zugleich. Die Allmacht wird euch immer führen; führen müssen. Sie ist die Kraft, die euch erschafft, euch Vater, Mutter, Geist, und Schöpfer ist. In euch wohnt sie, in jeder Zelle, ihr atmet sie, esst und verdaut sie, fühlt sie, spürt sie – und fasst sie doch so wenig! Liebt sie, fürchtet sie, und ehrt sie, euer Leben lang! Dann ist euch nicht mehr bang. Fortan begegnet ihr der Welt ohn’ Angst und Furcht – was immer auch geschieht, und noch geschehen mag. Ihr aber freuet euch allhier an jedem Tag!




• Virgin Queen • - Elisabeth I


Jahre dauerte ihre Regentschaft, und als sie das Zepter aus der Hand gab, verbeugten sich die Lords und Councells, die Earls und Gentlemen; sie knieten zu ihren Füßen, um ihre letzte Weisung demutsvoll entgegenzunehmen. Als „Farewell Speech” oder „Golden Speech” gingen ihre Abschiedsworte in die Geschichtsbücher ein, und sie sind es wert, über den angelsächsischen Sprachraum hinaus in den Herzen der Menschen anzuklingen. Gerade in der heutigen Zeit tut es den Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft gut, sich an großen Vorbildern zu orientieren. Verwirrung, Herz- und Orientierungslosigkeit im Denken und Handeln unserer Gesellschaft sind, wie jeher, das Anzeichen einer Entfremdung von Gott. Wir müssen wieder lernen, warum und wofür wir leben; wonach und wozu wir streben. Wer flüstert uns die Antwort zu? Der Wind, der Wind? Brachtest ein himmlisch’ Kind?

»Der Wind bläst, und du hörst sein Sausen wohl« sagt Jesus im Gespräch mit Nikodemus (Johannesevangelium, Kapitel 3, Vers 8), den
Wind als Symbol für das Wirken des Heiligen Geistes gebrauchend;

Elisabeth in jungen Jahren, bis zum zehnten Lebensjahr als „Bastard” aus der Reihe der offiziellen Thronanwärter ausgeschlossen.
Ihr Fehler: als Mädchen, und nicht als erhoffter männlicher Thronerbe, geboren zu sein.
Die Verhaftung und Überbringung in den Tower von London stand ihr zu jener Zeit noch bevor. In den bedrückenden Wochen im Kerker, den drohenden Tod wegen angeblicher Mitwisserschaft an einem Komplott vor Augen, sagte sie:

»Vor Dir, O Gott, bekenne ich, dass ich keinen anderen Freund als Dich allein habe.«

und schweres Schneegewölk hing über den Türmen der Kathedrale von Westminster, als Elisabeth dort am 15. Januar 1559 mit 25 Jahren zur Königin von England gekrönt wurde. Der Golfstrom brachte eine frische Brise aus Südwest, die ihr den Rücken stärkte, als sie den Thron bestieg – zaudernd? Oh nein, erschaudernd eher, denn sie erspürte jegliche innere Regung, und war sie noch so gering, präziser und deutlicher als andere Menschen, und so auch den Hauch und Odem des Heiligen Geistes, den wir gemeinhin die Intuition nennen. Ihre sorgsam kultivierte innere Stimme war ihr der untrügliche Wegweiser durch gefährliche Zeiten, war sie doch von Machthabern umgeben, die sie selbst an Leib und Leben, und ihr Königreich – von höheren Mächten ihr anvertraut – mit vereinten Kräften zu vernichten drohten. Es war die blutige Zeit der Gegenreformation.

Dem kriegerischen Streit um den rechten Glauben konnte sie indess nichts abgewinnen: »Es gibt nur einen Christus, Jesus, einen Glauben. Alles andere ist eine Debatte über Belanglosigkeiten.« Allen Intrigen und äußeren Anfechtungen zum Trotz trat sie beherzt und entschlossen vor die Welt, denn sie sei »vielleicht kein Löwe, aber eines Löwen Junges, und habe eines Löwen Herz«.

Sie ließ keinen Zweifel daran aufkommen, was sie als ihre ureigenste Lebensaufgabe ansah: ihrem Volk als von Gott zu seiner gehorsamen Magd auserwählten Regentin zu dienen, und Sein Reich und Seine Herrlichkeit auf englischem Boden zu errichten und zu bewahren.

Die jungfräuliche Königin war also über den Sinn und Zweck ihres irdischen Daseins genauestens im Bilde. Und Sie lässt es uns wissen, in sorgsam ausgewählten, goldenen Worten lässt sie uns am Geheimnis ihres segensreichen Wirkens teilhaben; ein Weben und Streben, das England aus Staub und Asche in lichte Höhen und reine Luft emportrug, und uns wie ihrem Volk den Weg zeigte, das Fenster zum Paradies zu öffnen.

Zum besseren Verständnis der „Goldenen Rede” (die erst im Nachhinein so benannt wurde) sei kurz der konkrete politische Anlass, der zur letzten Amtshandlung Elisabeths führte, geschildert: nach einer Proklamation der Königin zur Revision der umstrittenen Monopole begehren Mitglieder des Unterhauses, bei Elisabeth vorzusprechen.

Der Dreißigste des Novembers 1601; ihre Majestät erscheint in Staatsrobe im Sitzungssaal von Whitehall, der Sprecher [Vorsitzender des Unterhauses] von Hofräten begleitet, zwischen Edelleuten und Bürgern des Unterhauses, 140 an der Zahl, zu Füßen ihrer Majestät huldigend, dass sie so gütig und unverzüglich ihre Wünsche vernommen hat, und bereit ist, auf sie einzugehen, wie sie der Anhörung im folgenden kundtut.

»Herr Vorsitzender,
Wir nehmen Ihrer Aller Erscheinen als Dankesgabe an uns entgegen; wisset, dass ich sie mit nicht geringerer Freude gutheiße, als Eure Lieben das Bedürfnis haben, mir solch ein Geschenk zu offerieren, und es mehr wertschätze als alle Reichtümer, die wir zu taxieren wissen – außer Ergebenheit, Liebe, und Dank, denn ich halte sie für unbezahlbar – und obwohl mich Gott hoch erhoben hat, betrachte ich doch dies als Glanz meiner Krone, dass ich mit Euren Lieben regiert habe.

Dass Gott mich zu einer Königin gemacht hat, lässt mich weniger frohlocken, als vielmehr eine Königin von solch dankbaren Menschen zu sein – und der Geringste unter Gott zu sein, Euch in Sicherheit zu erhalten; Euch vor Gefahr zu bewahren, ja, das Instrument zu sein, Euch von Schmach, Schande und Niedertracht zu erlösen; Euch von Knechtschaft und Sklaverei unter unseren Feinden fernzuhalten; von grausamer Tyrannei, und von gegen uns gerichteter ungezügelter Unterdrückung: all dessen besser zu widerstehen, honorieren wir wohlwollend Eure beabsichtigten Hilfen, und sehen darin vornehmlich eine Offenbarung Eurer Liebe und Herzensgüte gegenüber Eurer Herrscherin.

Von mir selber darf ich sagen, dass ich nie irgendeine gefräßige Raupe Nimmersatt war, noch ein unnachgiebiger Fürst, noch bislang ein Verschwender. Mein Herz hing nie an weltlichen Gütern aller Art, außer am Wohle meiner Untertanen. Was Ihr mir erweist, will ich nicht horten, sondern empfangen, um es Euch erneut zu erweisen; ja meine eigenen Besitztümer betrachte ich als die Eurigen, verwendet sie zu Eurem Wohle, und Eure Augen werden Anteil an Eurem Wohlergehen haben.

Herr Vorsitzender, ich möchte Sie und alle anderen bitten, aufzustehen, da ich befürchte, dass ich Ihnen noch mit einer längeren Ansprache zur Last fallen muss.

Herr Vorsitzender, Sie erweisen mir Dank, aber es ist an mir, Ihnen zu danken, und ich betraue Sie damit, dem Unterhaus meinen Dank abzustatten, denn wenn Sie mich nicht in Kenntnis gesetzt hätten, wäre mir versehentlich ein Irrtum unterlaufen, nur aufgrund mangelnder Information.
Nie gab ich in der Zeit als Königin meine Feder für irgendeine Bewilligung her, Vorwand und Anschein ausgenommen, die nicht im allgemeinen dem Wohl und Nutzen meiner Untertanen gedient hätte, außer einer privaten Zuwendung an einige meiner ehemaligen Bediensteten, die mir stets treu zur Hand gingen: Doch dass meine Bewilligungen zum Bekümmernis meines Volkes gemacht, und zur privilegierten Willkür unter den Zeichen unserer verbrieften Rechte, das wird unsere Hoheitliche Würde nicht dulden. Als ich dies erfuhr, hatte ich keinen ruhigen Gedanken, bis ich die Sache überarbeitet hatte, und solche Knappen, liederliche Personen, Missbraucher meiner Gaben, sollen wissen, dass ich es nicht erdulde.

Und Herr Vorsitzender, sagen Sie dem Haus von mir, ich nehme es überaus mit Dankbarkeit, dass das Wissen um diese Dinge über ihre Mitglieder zu mir gelangte. Und obgleich unter ihnen die erstrangigsten Mitglieder privat nicht davon betroffen sind, und deshalb in keinster Weise von Gefühlen des Grams zu sprechen brauchen, haben wir bereits vernommen, dass andere Ehrenmänner auch aus diesem Haus, als freie Menschen, sich ganz frei in der Sache geäußert haben, was uns wissen lässt, dass keinerlei andere Empfehlungen oder Interessen sie veranlasst haben, als nur die Absicht, die sie hegen, keine Herabsetzung unserer Ehre, und der Liebe unserer Untertanen zu uns, zulassen.

Den Pflichteifer, dessen Liebe daraufgerichtet ist, meinem Volke Linderung zu verschaffen, und dessen Herzen mit den unseren zu verknüpfen, nehme ich in fürstliche Obhut, hoch über alle irdischen Schätze hinweg. Ich achte die Liebe meines Volkes, mithin mehr als ich begehre, sie nicht zu verdienen: Und Gott, der mich hierher gesetzt hat, und mich über Euch stellte, weiß, dass ich mich selbst nie mehr achtete, als dass Euer Wohlergehen in mir bewahrt ward; doch welche Gefährdungen, welche Machenschaften, und welche Anfeindungen auch hinter mir liegen – einige unter Euch, wenn nicht alle, wissen es: doch nichts davon bewegt mich, oder ließ mich jemals erschrecken, denn es ist Gott, der mich erlöst hat. Und während ich dies Land regierte, habe ich mir stets den letzten Richttag vor Augen gehalten, um so zu herrschen, wie ich gerichtet werde und vor einem höheren Richter Rede und Antwort stehe; vor seinem Richtstuhl lege ich Fürsprache ein, dass nie ein Gedanke in meinem Busen genährt ward, der nicht auf das Wohl meines Volkes abzielte.

Und wenn meine fürstlichen Gaben missbraucht wurden, und meine Bewilligungen zum Schaden meines Volkes gegen meinen Willen und meine Absicht gereichten, oder wenn irgendwelche in Amt und Würden unter mir das, was ich ihnen anvertraut habe, missachtet, oder umgemünzt haben, so hoffe ich, bei Gott, dass sie ihre Schuld nicht in meine Hände legen.

Ein König zu sein, und eine Krone zu tragen, erscheint Ihnen ruhmreicher, als sie zu sehen, und folglich denken sie, es sei ein Vergnügen, sie zu tragen: was mich angeht, so liess mich der ruhmreiche Titel eines Königs ziemlich kalt, ebenso die hoheitliche Autorität einer Königin, da ich mein Vergnügen darin fand, dass Gott mich um seiner Wahrheit und Herrlichkeit willen zu seinem Instrument gemacht hat, und dieses Königreich gegen Ehrlosigkeit, Schaden, Tyrannei, und Unterdrückung zu verteidigen; doch sollte ich etwas davon mir selbst zuschreiben, oder meinem schwachen Geschlecht, so wäre ich nicht wert zu leben, und von allen unwürdigst der Barmherzigkeit, die ich aus Gottes Händen empfing; so Gott allein die Ehre! Ihm nur ist alles zu verdanken und zuzuschreiben.

Die Sorgen und Nöte einer Krone kann ich nicht angemessener vergleichen als mit den Schmerzmitteln eines gelernten Mediziners, mit einem Hauch aromatischem Duft parfümiert, oder zu bitteren, vergoldeten Pillen verwandelt, wodurch sie angenehmer, oder weniger widerlich gemacht werden; da sie in der Tat bitter und widerwärtig zu nehmen sind; und was mich angeht, waren es nicht Gewissensgründe, mich von der Pflicht, die Gott auf mich gelegt hat – seine Herrlichkeit zu behaupten, und Euch in Sicherheit zu bewahren – zu befreien; meine eigene Gesinnung sollte es befürworten, den Platz, den ich einnehme, für jemand anderen freizumachen, und glücklich zu sein, vom Ruhm der Taten befreit zu sein – da es nicht mein Verlangen ist, länger zu leben, noch länger zu regieren, als mein Leben und meine Herrschaft zu Eurem Wohle sein soll. Und obgleich Ihr viele Fürsten auf diesem Amtssitz gehabt habt, und haben werdet, die mächtiger und kluger waren, habt Ihr doch nie welche gehabt – und werdet sie nicht bekommen – die Euch besser geliebt haben.

Somit, Herr Vorsitzender, empfehle ich mich all Ihren ergebenen Lieben, Ihnen und Ihrem weiteren Gremium meiner besten Fürsorge, und bitte Sie, Herr Aufseher, Herr Minister, und Sie, meine Berater, dass Sie – bevor sich diese Ehrenmänner in ihre Lande verabschieden – sie alle zu mir geleiten, mir die Hand zu küssen.«

Mit Engelszungen sprach die Königin zum letzten Mal zu ihren Untertanen, derer sie sich in dienender Liebe und Fürsorge ein Leben lang angenommen hatte. Im Verzicht auf privates Glück fand sie in der Teilhabe am Geschenk des Lebens, das unter ihren Händen zum Wohle aller erblühte, ihre Erfüllung. Nicht von ungefähr treiben seit Elisabeths Regentschaft Blumen aus dem einst kahlen Baumstumpf im Abzeichen ihrer Familie.

Unter ihrer schützenden Hand erblühten Dichtung und Poesie, und verbreiteten im ganzen Lande ihren zauberhaften Duft. Die Regentin liebte ihren Shakespeare – schätzte Spenser und Marlowe – doch wirklich schwere Stunden überwand sie in Gesellschaft ihrer Herzenströsterin, der heiligen Cäcilia: Musik war ihr die Nahrung, die sie nie verzagen ließ. Beherrschte sie nicht virtuoses Lautenspiel, und ebenso das Virginal mit seinen elfenbeinenen Tasten? Doch mehr noch schätzte sie den Wohlklang menschlicher Stimmen, der ihr aus den „Ayres” eines John Dowland, oder aus den „Balets” eines Thomas Morley, liebevoll entgegenströmte (Hörbeispiel von John Dowland, Come Away, Come Sweet Love – zum Abspielen den Play-Button anklicken).

England hatte eine Herrscherin gesehen, wie sie wohl rarer kaum zu finden ist. So ist das nun einmal mit Edelsteinen höchster Güte. Und wies sie nicht den Weg, den nun bereits so viele gehen? Denn von sich selbst sprach sie als Mann, als König, und als Fürst: Rollentausch heißt die Devise; den Männern eine Prise Weiblichkeit – genieße es, oh Weib, zumal Dir es beschieden ist, die Hosen klug zu tragen. Wir Männer zwinkern derweil mit den Augen, und freuen uns schon auf die Wachablösung: das Ende der jahrtausende währenden Vorherrschaft des Mannes, und den Beginn einer neuen Ära – eines Miteinanders, das vom gegenseitigen Verständnis und von der Zuwendung der Geschlechter getragen sein wird. Vor diesem Hintergrund verliert das Jahr 2012 all seine Schrecken, vielmehr erfüllt und stärkt es uns in der Hoffnung, und im Vertrauen darauf, dass alles, was geschieht, zu unserem Besten ist.




Demut - mein 17381. Tag


edesmal, wenn ich meine Wohnung verlasse, trete ich unter einem Bild hindurch, das über meiner Eingangstür hängt. Doch längst nicht jedesmal tritt mir das Bild auch ins Bewusstsein, denn häufig eilen meine Gedanken den Füßen voraus, und sind mit allerlei Planungen und Überlegungen beschäftigt. Doch mehr und mehr gelingt es mir, entspannt und wach im „Hier und Jetzt” zu sein — weil ich für meine Vorhaben immer öfter eine großzügige Zeitreserve einplane — und dann richte ich den Blick nach oben zu besagtem Bild, das mich immer wieder mit seinen Farben und Formen erfreut. Eine Gestalt, die auf dem Boden kniet, und demütig bittend die Hände emporhebt — ein Werk der Grazer Künstlerin Karin Wimmer, die auch heute noch, in unserer vollständig digitalisierten Pixelwelt, virtuos mit Pinsel und Leinwand umzugehen versteht. Danke, Karin, für Deine großherzige Einwilligung zur Veröffentlichung!

Die Künstlerin schreibt zu ihrem Bild folgendes:

Mein Anliegen ist es, durch die Schönheit der Farben und Formen
davon zu künden, was die Seele berührt, was darüber
hinaus geht und was mit Worten nicht
beschrieben werden kann:

  • Die Freude und das Einssein im Schaffen.
  • Die Ehrfurcht, das Staunen und das Atmen mit der Schöpfung.
  • Die Kraft, das Talent, die Größe durch den Schöpfer.

Ein lichtes Demutsbild hat uns diese Künstlerin geschenkt, und wenn mein Auge es beim Verlassen der Wohnung streift – und meine Seele es gebührend würdigt – so trage ich es mit mir im Herzen, und gehe dann ganz anders durch den Tag. Vieles erlebe ich bewusster, und wenn es oft auch nur ganz kleine Dinge sind, denen ich für gewöhnlich keine weitere Beachtung schenke. Beispielsweise der Begegnung mit einer umgestürzten Fichte, die mir auf einem Abendspaziergang den Weg versperrte, und mir dadurch ermöglichte, die Elastizität meines Rückgrats zu überprüfen. Ganz hinunter musste ich mich bücken, auf den Zehenspitzen balancierend, und den Kopf einziehend, kam ich gerade drunter durch. Freiwillig nehmen wir ja solch eine Körperstellung ungern ein, denn sie macht Mühe; in der Frühe ganz besonders, wenn wir noch steif und unbeweglich sind.

Gerade weil wir die Demutshaltung nicht sehr mögen, hilft uns das Leben fleißig nach. Es beugt uns immer wieder, damit wir nicht aus der Übung kommen; denn schließlich gilt es zu lernen, sich der höheren Vernunft im Universum unterzuordnen. Ein probates Mittel, um uns Menschen zur Demut zu führen, sind Gefühle. Erleben wir ungute Gefühle, dann sollten wir ihnen auf den Grund gehen, denn wir sind auf allen Ebenen, und so auch hier auf der Erde, als dauerhaft glückliche Menschen geplant. Ein Beispiel aus meiner Tagesschule soll das verdeutlichen.

Tagesschule vom vergangenen Donnerstag, Tagesthema: Demut

Mein Unterrichtstag erwartet mich, der Tag ist durchgeplant, ich bin mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, und muss nach dem Unterricht noch meinen Wocheneinkauf erledigen. Schätzungsweise gegen 19:00 Uhr werde ich wieder zu Hause sein. Alles läuft nach Plan, ich kaufe abends in Ruhe ein, gehe vollbepackt zum Bahnhof, in der Gewissheit, dass alle 30 Minuten ein Zug fährt, zur vollen und halben Stunde. »Ich habe also noch 20 Minuten bis zum nächsten Zug«, so denke ich, »schön, dass ich mich nicht beeilen muss«. Am Bahnsteig angekommen, studiere ich den Fahrplan. Beim Überfliegen bestätigt sich der 30-Minuten-Takt — doch was seh’ ich weiter unten? Nach 18:00 Uhr verlängert sich der Takt auf eine volle Stunde. Meine Mundwinkel verziehen sich nach unten. »Noch eine geschlagene Dreiviertelstunde!« Ich stehe in der Winterkälte, und warte. Der Zug kommt und kommt nicht, doch dafür der Hunger. Mit aller Gewalt und Macht. Er bewältigt sich meiner, dass mir ganz elend wird. Ich bin unglücklich und erschöpft. Mit Grauen denke ich daran, dass ich die Einkäufe noch meinen Hausberg hinaufkarren muss.

»Warum stehe ich da, und erlebe solche unguten Gefühle?« 45 Minuten habe ich Zeit geschenkt bekommen, um mich das zu fragen. Hat das etwas mit Demut, meinem heutigen Tagesthema, zu tun? Ich gehe hin und her und frage, immer wieder nach dem Wieso und Warum, doch das Universum schweigt. Bis zum nächsten Morgen. Nach dem Erwachen kommt die Antwort: »Du hast gestern Vormittag nicht auf deine Hungergefühle gehört, und das Mittagessen verschoben. Deshalb haben wir dein Abendessen um eine Stunde verschoben, und dich mit Hungergefühlen attackiert.« Tatsächlich, ich hatte schon weit vor 11:00 Uhr Hunger bekommen, und hätte nur die Arbeit früher abbrechen müssen. Was kümmert mich das, ob andere „Büromenschen” erst um 12:00 Uhr Mittag machen? Die Mittagspause ist dieselbe, ob eine Stunde früher oder später. Doch mir hilft sie um so mehr, je früher sie ist. Früher essen macht gesünder. Ich bin mein eigener Herr, so kann ich dafür sorgen. Doch das erfordert Demut.

»Danke, ich hab’s kapiert!« Jetzt bin ich wieder mit mir selbst im Reinen, und mir vergeben, das fällt leicht. Und schon heute kann ich die Erkenntnisse aus meiner Tagesschule in die Praxis umsetzen.

Zugegeben, demütig sein, das kostet Überwindung. Lassen wir uns doch einfach helfen! Das Universum ist unendlich selbstlos, wenn wir es um Hilfe bitten. Am besten jeden Morgen, gleich nach dem Erwachen, in der Dunkelheit – wenn wir noch ganz bei uns sind – denn da ist unsere Wunschkraft stark und ungebrochen. Jetzt, in der finstern Jahreszeit, sehnt sich unsre Seele umso mehr nach Licht. Demut ist der Weg, der direkt hineinführt, in die Lichtstrahlen der Liebe.

Ich habe bei der Digitalisierung des anfangs gezeigten Demutsbilds ein wenig an den Hebeln und Schaltern meiner Bildbearbeitungssoftware herumgespielt, denn es macht mich glücklich, zum Kind zu werden, das im Sandkasten herumtoben darf. Zu dem Ergebnis äußerte die Künstlerin, die das Original schuf, nachfolgende Gedanken.

»Es sieht jetzt aus wie ein Acryl-Tusche-Bild – dreidimensional im Auftrag der Schichten – die Farben sind sehr interessant. Es sind beinahe die Komplementärfarben. Ich habe mir sagen lassen, dass gelb-orange-rot die männlichen Farben seien und türkis-blau-violett die weiblichen. Optisch verbinde ich Licht mit warmen Farben, daher habe ich die gelb-orange-rot-Töne gewählt. Hingegen das innere Licht – Spiritualität – wird mit den türkis-blau-violetten Tönen ausgedrückt. Die Chakrenfarben bezeichnen auch diese Qualität. Wie interessant – finde ich – dass Du das Bild in diese Richtung wandelst. Für mich – wenn ich es deuten darf – die Demut, der inneren Stimme gegenüber, wird noch bewusster. Wie wenn es außen Nacht wäre – dadurch wird das weiße, etwas rosa gefärbte Licht, das auf der Erde golden wirkt, deutlicher . . .«

Intuitiv führte kindliche Neugierde meine Hand – dagegen erkennt die sachkundige Künstlerin mit klarem, geschultem Malerauge verborgene Zusammenhänge, und spricht sie aus. Danke, Karin.

Fassen wir zusammen, was Demut heißt:

der inneren Stimme gehorchen.

Und wenn Sie ab und an in Situationen geraten, die es Ihnen schwer machen, demütig zu handeln, so denken Sie immer daran:

»Trutzige Stämme gedeihen am Wind.
Ist der Weg einfach, verkümmert das Kind.
Steiniger Boden macht fleißig und froh,
du lernst dich bücken,
und weißt auch wieso . . .«

Das ist ein Walliserspruch, und gerade für die Schweiz lässt sich mit Fug und Recht behaupten: „viel Steine gab’s und wenig Brot”. Doch die Schweizer haben aus der Not eine Tugend gemacht. Sie haben seelischen Fleiß entwickelt, und haben ihr Land zu einem Paradiesgärtlein gemacht. Niemals in ihrer Geschichte haben sie anderswo nach „grünerem Gras” gesucht. Sie haben ihr Feld bestellt. Worauf warten wir noch?




Demut, Teil II: die Praxis - mein 17267. Tag


Am Sonntag kehret Sonnenschein
in jedes fröhlich’ Herz hinein,
allein, wie steht’s, mein Herr, mit Ihnen,
dem Montag Demut anzudienen?

Nun ja, der Alltag hat mich wieder,
und auch der Wille senkt sich nieder;
frei ist er, doch die alte Leier
——–
macht mich nicht froh
und auch nicht freier;

der Löwe will gebändigt sein,
dass Demut schleich’ ins Herz hinein…

ich will nicht, was ich soll – ich soll nicht, was ich mag, oder:
„ich esse meine Suppe nicht!”

ehen wir in’s Detail – die Chronologie der gestrigen Ereignisse . . .

Ende gut, alles gut -
und die Moral von der Geschicht?
Böse Buben hören nicht.
Mein Wille ist geschehen,
und trotzdem musst ich gehen,
dorthin wo ER mich haben wollte;
man tut nicht gerne, was man sollte.
Wenn fröhlich wir kapitulieren,
kommt schon das Glück, zu gratulieren!
Der Wille muss gebrochen sein,
erst dann kehrt Friede bei uns ein.