• Symbole VIII – Der Schlüssel: CORPUS CHRISTI •


Heilige Nacht

 
berufung.js

Hinweise für Kunstbeflissene (und solche, die es werden wollen) . . .

Verwendete Kunstwerke:
„Die Berufung der Söhne des Zebedäus” (Ausschnitt)
Gallerie dell’Accademia, Venedig
Marco Basaiti (1470 – ca. 1530), venezianische Schule.
„Das letzte Abendmahl” (Ausschnitt)
Wandfresko im Konvent Santa Maria delle Grazie, Mailand
Leonardo da Vinci (1452 – 1519), Universalgenie.
„Die Hochzeit zu Kanaan” (Ausschnitt)
Santa Maria della Salute, Venedig
Jacopo Robusti, genannt Tintoretto (1518 – 1594), Hauptmeister des venezianischen Manierismus.
„Die Berufung des Matthäus” (Ausschnitt)
Centraal Museum, Utrecht
Hendrick Terbrugghen (1588 – 1629), niederländischer Barockmaler.
„Die Vermählung der Jungfrau” (Ausschnitt)
Wallace Collection, London
Bartolomé Esteban Murillo (ca. 1617 – 1682), spanischer Barockmaler (Sevilla).
„Christus bei Simon, dem Pharisäer” (Ausschnitt)
Eremitage, St. Petersburg
Peter Paul Rubens (1577 – 1640), Universalgenie.
„Allegorie der Zeit (Allegorie der Lebensalter)” (Ausschnitt)
National Gallery, London
Tiziano Vecellio (ca. 1490? – 1576), Meister der venezianischen Hochrenaissance.
„Die Anbetung der Hirten” (Ausschnitt)
Metropolitan Museum of Art, New York
El Greco (ca. 1541 – 1614), spanisches Malgenie; inbrünstige Religiosität; unverwechselbare Handschrift, exaltiertester Manierismus. Stammt von der ägäischen Insel Kreta, daher sein Rufname.
„Die Anbetung der Hirten” (Ausschnitt)
Santa Trinità, Florenz
Domenico Ghirlandaio (ca. 1449 – 1494), ein „Sonntagskind”, florentinischer Renaissancemeister, Lehrer Michelangelos.
„Christus, der gute Hirte”
Museo del Prado, Madrid
Bartolomé Esteban Murillo (ca. 1617 – 1682), spanischer Barockmaler (Sevilla). Seine Figuren zeichnen sich durch eine tiefe seelische Durchdringung aus.
„Johannes der Täufer” (Ausschnitt)
Öffentliche Kunstsammlung, Basel
Caravaggio (ca. 1573 – 1610), italienischer Barockmaler (Rom, Neapel, Sizilien). Heißblütige Persönlichkeit, Hell-Dunkel-Malerei von dramatischer Wucht.
„Die Heimkehr des verlorenen Sohns” (Ausschnitt)
Eremitage, St. Petersburg
Rembrandt Harmensz van Rijn (ca. 1606 – 1669), holländisches Malgenie der Barockzeit. Transzendentales Licht durchflutet seine Bilder.
„Die büßende Maria Magdalena” (Ausschnitt)
Rijksmuseum, Amsterdam
Dirck Gerrit Bleker (ca. 1621 – ca. 1679), holländischer Barockmaler in Amsterdam.
„Die büßende Magdalena” (Ausschnitt)
Metropolitan Museum of Art, New York
Georges de La Tour (ca. 1600 – ca. 1652), eigenwilliger französischer Barockmaler in strengen Farben und Formen; überwiegend Nachtszenen, die von Kerzenlicht mystisch erleuchtet werden.
„Jüngling mit Fruchtkorb” (Ausschnitt)
Galleria Borghese, Rom
Caravaggio (ca. 1573 – 1610), Beschreibung siehe oben.
„Christus segnet die Kindlein” (Ausschnitt)
Privatbesitz
Lukas Cranach der Jüngere (1515 – 1586), wuchs als Sohn des berühmten Lukas Cranach dem Älteren, Freund Martin Luthers, in Wittenberg auf. Führte das malerische Werk des Vaters fort, sofern ihm das seine zahlreichen Ämter erlaubten.
„Das Weltgericht” (Ausschnitt)
Museo di San Marco, Florenz
Fra Angelico (ca. 1387 – 1455), Dominikanermönch, von der verinnerlichten sienesischen Malerei beeinflusst. Zwischen der ausklingenden Gotik und der Frührenaissance stehend.

Äußerst filigrane Darstellung des Überirdischen, reiche Verwendung von Rot, Blau, und Gold. Rot und Blau sind in der malerischen Tradition die Gewandfarben Jesu, Gold symbolisiert das himmlische Jerusalem.

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• Symbole VII - Die „Schnecke” •


ra, ri, ra – die Schneckenpost ist da! Noch rechtzeitig vor Heilig Abend kämpft sie sich durch tiefen Schnee, und tut uns kund, zu dieser Stund, durch ihren trichterförm’gen Mund – was ihres Wesens gleich in uns’rer Seele eingeschrieben steht. Die Schnecke, ein Symbol? Jawohl! Wir Menschen gleichen ihr – nicht bis auf’s Haar, doch bis auf’s Häuschen, das, spiralig windend, sich im Ohre findend, uns Botschaften aus höh’ren Sphären kündet.

Der Schneckengang – ich meine nicht den langsam schleichenden – vielmehr den sanft vibrierenden, der uns mit seinem filigranen Flaum im Innenohr das Hören erst ermöglicht – er ist ein Wunderwerk, ein Meisterstück des Schöpfers, der sein Handwerk von der Pike auf, in Jahräonen freilich, wundersam erlernet hat. Wir staunen angesichts der Wunder der Natur – und sind wir nicht ein Teil von ihr? – jedoch wer ahnt, was ihrem Werden, ihrer Schöpfung unfassbare Geisteskraft vorausging, um ihr Formen zu verleihen, die das Herz erfreut? Alleine ein Projekt wie uns’re Erde planen, mit allem, was da kreucht und fleucht, was wächst und schließlich aufrecht geht – dem Menschen inbegriffen, seiner Seele; ein’ Weltencode zu programmieren, ohne Fehl und Tadel – das ist Adel höchsten Geistes, unerhört! Doch was uns stört, ist: dass der höchste Schöpferatem, langsam gehend, ruhig und bedächtig – unserem Erdendasein gleicht, verwehend . . . nichts, so scheint es, ist, was bleibt . . . nur Hoffnung auf die Ewigkeit, und wer kann sich denn da schon sicher sein?

»Ruhig, mein Kind! Du bist nur blind, so lang vom Lichte Du Dich wendest!« Mit Gesäuse knackt’s Gehäuse meiner Schnecke tief im Ohr. Spielten wir als Kinder an des Nordmeers feinem Strand – es war, glaub’ ich, vor Helgoland – so suchten wir gewund’ne Schneckenmuscheln, pressten sie auf’s linke Ohr – galt es nun staunend zu erlauschen, was da raunend, wogend, rauschend, uns das Meer, von Ferne her, zu sagen wusste. Aus den Fluten formten sich gar schöne Kreise, stiegen Nixen, sangen leise, ihre wehmutsvoll gestimmte Weise, und sie pflanzten fortan in mein Herz – einen himmlisch heil’gen Schmerz; eine Erinnerung an jene Welt, nach der wir uns in dieser Welt so sehnen: Nur Geduld! Gibt es doch kein Zurücke, allein Dein Lebensglücke – liegt es denn nicht im Hier und Jetzt vor Dir? Und sieh’ Dir nur die Schnecke an, kommt sie nicht flott voran, nach ihrer Weise, auf der Lebensreise? Nur Geduld! Du willst den Himmel stürmen; Du kennst das Ziel, Du willst sehr viel, wir kennen Dein Begehren – Dich wird das Leben lehren. Der Weg ist weit. Das Ziel ist hoch. Die Siebenzahl ist uns’rer Seele eingeschrieben. Doch bis zur siebten Geistesstufe wir uns hoch erheben, wird unser Leben, wie wir’s kannten, vollständig umgewandelt, und uns’re liebgewonn’ne Erde längst geschlossen sein. Bis dahin ist’s noch weit, ein Wimpernschlag im Angesicht der Ewigkeit!

Schauen wir uns eine Schnecke nun einmal genauer an. Das schön geformte Kalkgehäuse fällt uns auf, und ihre hochgereckten Fühler, die, Antennen gleich, sich in den Himmel strecken. Die Wissenschaft hat längst es schon erkannt – die Fühler dienen ihr zur Orientierung, und so ertastet sie sich ihre kleine Welt. Mit dem Bauch am Boden kriecht sie nun umher, und ist mit Mutter Erde inniglichst verbunden. Wie die Kinder! Denn solange sie nicht laufen können, robben sie und krabbeln sie auf allen Vieren, gleich den Tieren. Ja, so schön war sie, die sel’ge Zeit, wo wir allein im spürenden Ertasten uns’re Neugier auf das Leben stillten.

Was sind nun uns’re Fühler? Sieben Sinne vorneweg, soviel ist klar, als dass da sind:

  1. Das Hören
  2. Riechen
  3. Schmecken
  4. Tasten
  5. Sehen
  6. Gleichgewicht
  7. und schlussendlich: der siebte Sinn.

Oha! Der siebte Sinn? Das muss was Außerird’sches sein. Ganz recht. Intuition nennt sich der siebente, der höchste Sinn – und ist er nicht der wichtigste zugleich? Denn wenn zu uns ein’ Stimme spricht – und dann wird’s licht – ein’ Stimm’ von innen raus, die uns an höh’re Sphären bindet, so ist es reine Wahrheit, die sie kündet. Ein’ solche Stimme, sie will wahrgenommen sein, und deshalb braucht’s geschulte Ohren. Was braucht es noch? Geduld! Intuition ist etwas, was sich langsam nur entwickeln lässt. Sie lässt sich nicht befehlen, und oft geht sie auch eigene, für unser Denken unschlüssige Wege. Das liegt daran, dass wir den Überblick nicht haben; zu eingeschränkt ist uns’re Sicht, wir seh’n des Schöpfers Planung nicht. So tröstet euch: genügt es nicht, zu ahnen, dass sie sorgfältig und weise ist?

Wer langsam gehet, der sieht mehr. Wer stille stehet, der hört viel genauer. Die Schnecke hat’s uns angetan. Sie geht voran, indem sie ihre kleinen Schritte prüft. Und ist es selbst des Messers Schneide, so tut die Kling’ ihr nichts zuleide; sie überwindet alle Hürden. Geht langsam Freunde! Habet acht, wenn Euch ein Schneck’ entgegenlacht – vorausgesetzt: der Winterstarr’ sei sie erwacht – sie will euch etwas sagen. Ihr prüft zu wenig, was Ihr tut! Langsam entscheiden, das macht Mut.

Wer Schnecken aufmerksam beobachtet, der wird erkennen, dass sie allezeit bergauf zu gehen wissen. Ist das nicht auch ein wunderbares Bild für den Entwicklungsweg, nach dem wir trachten? Die Seele muss, in Form der täglich wiederkehrenden Spirale, aufwärts streben, um der Bestimmung ihres Schöpfers nach gewissenhaft zu leben. Die schiefe Bahn lässt grüßen, aber aufwärts bitte! Dann führt die Lebensbahn uns Schritt für Schritt zum Ziel. Und dann begreifen wir vielleicht ein wenig davon, was uns der Liederdichter N. L. Graf von Zinzendorf (1700 – 1760) mit diesen Zeilen nahe bringen wollte:

„Jesu, geh voran
auf der Lebensbahn,
und wir wollen nicht verweilen,
Dir getreulich nachzueilen . . .”

»Langsam, langsam, Kinder, es eilt!« Jesus Christus handelte mit viel Bedacht. Das verlieh den sein’gen Schritten große Macht. Die Weihnachtszeit gibt uns Gelegenheit, die Unruhe im eig’nen Tun zu überprüfen.

Leseempfehlung zum Thema: Sten Nadolny, Die Entdeckung der Langsamkeit, erschienen im Piper-Verlag, ISBN 3-492-25975-8

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• Symbole VI - „Scherben” •


cherben bringen Glück – so sagt der eine. Glück und Glas, wie leicht bricht das! – so meint der andere. Wer von beiden hat nun recht? Keiner und auch beide, denn das ist, wie gar so oft, nur eine Frage uns’rer Sicht. Zersplittert sie zu tausend Scherben, uns’re Sicht, so wird das mit dem Glücke nüscht. Wir nehmen wahr, was wir zertreten: Bruchstücke eines Großen, Ganzen, das wir, schemenhaft vielleicht, noch ahnen: in lichten Augenblicken, wo die Schönheit einer Seele unser Fühlen streift, doch mehr noch in den Stunden, wo uns’re Wunden schmerzhaft brennen; es sind die Wunden, die wir selbst und andere uns schlugen – und was nun ‘mal zerschlagen ist, lässt sich nie mehr zusammenfügen. So liegt’s beim Scherbenhaufen beieinander, und mahnt uns eindringlich, der Welt mit Vor- und Nachsicht zu begegnen: der Balsam, der uns Linderung verschafft, und der allein uns heilen kann, heißt einfach nur – Geborgenheit.

Diesen Balsam finden wir nicht in der Welt, von dürft’gen Spuren einmal abgesehen, wir finden ihn im eig’nen Tun, das weise Einheit in uns stiftet. Was will ich damit sagen? Wir Menschen haben heute eine große, hehre Aufgabe vor uns: es gilt, uns zu besinnen, verloren ist das Paradies, so lasst’s uns neu gewinnen – indem wir’s fassen, warum es uns verloren ging. Lest „Paradise Lost” – John Milton war es, der das Sigel brach; und dass sein „Regained Paradise” – das den erforderlichen Weg zu zeigen weiß – ein kümmerliches Schattendasein fristet, ist wohl dem Umstand zu verdanken, dass hellsicht’ge Propheten oft zu früh geboren werden. Erst jetzt, nachdem schon über drei Jahrhunderte vergangen sind, stehn konsequent die Folgen uns’res Tuns der Welt in aller Deutlichkeit vor Augen. Was ist geschehn?

Dreizehn Jahrtausende ist sie schon alt, des Denkens Kraft schuf ihr Gestalt – einer Entwicklung, die von Atlantis und der Sintflut ausgehend das Bewusstsein der Seele auf eine neue Stufe hob; hinweg vom unbewussten Einsseins mit der lebensspendenden Schöpferkraft, hinein in das Reich der Erkenntnis – sowohl der Welt als auch des ICHs, der eigenen Individualität. Dieser für die Entfaltung der Seele vollkommen unvermeidliche Entwicklungsschritt – der im vergangenen 20. Jahrhundert seinen Höhepunkt erreicht hatte – lässt sich durch das alleinige Vorherrschen der Verstandeskräfte charakterisieren. Wer verstehen will, (ge)braucht den Verstand, eine Willenskraft des ICHs. Wer lieben will, benötigt das Gefühl. Gefühle aber erhalten wir direkt von Gott. Zwei unvereinbare Kräfte?

Wer sich überwiegend vom Verstand leiten lässt, verliert den Blick fürs Wesentliche – die Ganzheit der Schöpfung. Sie zersplittert in tausend Einzelteile. Das Zusammenfügen zur Einheit heilt den Menschen und die Welt – doch das will in der heutigen Zeit von neuem gelernt sein.

Dieses Bild repräsentiert symbolisch die zerspitterte Wahrnehmungsweise des „modernen” Menschen. Was sehen wir auf diesem Bild? Die ganzheitliche Sicht zeigt uns, was sich hinter unserer auf Teilaspekte ausgerichteten Wahrnehmung tatsächlich verbirgt.

Erst mit Hilfe des Verstandes lassen sich Lebenserfahrungen bewerten und einordnen – und darüberhinaus, sich selbst wahrzunehmen, sich abzugrenzen, und sich als einzigartige Individualität zu erkennen. Diese Art und Weise, das Leben zu erkunden und seine eigenen Fähigkeiten zu erproben, ist, seiner Natur nach, eine männlich-aktive Kraft, während das gefühlsbetont-intuitive Schauen der Lebenszusammenhänge eine weiblich-passive Kraft darstellt. Weder ist das eine gut, noch das andere schlecht; ganz im Gegenteil, das eine braucht das andere: denn dann erst entsteht Geborgenheit in uns, wenn beide Kräfte, sich vereinend, uns zur göttlichen Ganzheit, der wir als Seele entnommen sind, zurückzuführen vermögen.

Dass die vergangenen Jahrtausende von Männern mit ihrem „überlegenen” Verstandesdenken geprägt wurden, kann angesichts dieser Zusammenhänge niemand in Erstaunen versetzen. Und dass die Welt, und die Menschen, die auf ihr wandeln, aus dem Gleichgewicht geraten mussten, liegt auf der Hand: wenn zwei Kräfte notwendig sind, uns in der Mitte zu halten, und uns eine Kraft davon abhanden kommt, so zieht es uns aus uns’rer Bahn. Wir schlagen aus der Art – das Tollhaus draußen, das sich Welt nennt, das braucht Hilfe. Wo kommt sie her? Sie wohnt in uns, doch hat sie sich zurückgezogen. Sie wiederfinden, das ist leicht – wenn wir denn wissen, was uns fehlt: die imaginäre Kraft der Frau, die weiblich-intuitive Empfänglichkeit für’s Spüren, Schauen und Fühlen. Wir müssen uns’re Wesenseinheit wiederherstellen, wenn uns’re Welt gesunden soll.

Das will geübt sein, Tag für Tag; zersplittert, obgleich so viel wissend, liegt die Welt am Boden – darum helfen wir der Welt, indem wir in uns selbst für Eintracht sorgen – fragt euch: »war ich heut’ geborgen?« Spürend, fühlend, schauend, müssen wir nur bei uns selbst beginnen, um die Einheit zwischen Körper, Geist, und Seele wiederherzustellen.

Nun, dem Geist – dem göttlich inspirierten Odem, der uns anweht, wenn wir uns empfänglich für ihn zeigen – kommt dabei ein’ ganz besondere Bedeutung zu: vermittelt er doch zwischen objektiver Wahrheit und der Seele, die als verantwortlicher Entscheidungsträger für alles, was wir tun und lassen, die übermittelten Botschaften des Geistes über die Instanz des Körpers (in seiner Funktion als Antenne) aufnimmt. Diesen Vorgang nennen wir den Empfang der Intuition. Dem Körper und all seinen Billionen von Zellen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, denn: sein Zustand entscheidet darüber, wie rein und unverfälscht wir die Botschaften des Geistes empfangen können; und: sein Zustand entscheidet darüber, wie rein und unverfälscht die Botschaften sind, die wir als Mensch an andere aussenden, sowohl in Worten als auch in Taten. Was das heißt? Scherben haben scharfe Kanten. Worte mitunter auch. Alle Verletzungen, die wir uns selbst und anderen Menschen zufügen, haben ihren Grund in einem Körper, der geschädigt ist:

Solch ein Körper umhüllt die Seele dann für 24 Stunden jeden Tag: da blickt sie nun durch’s Fenster weit hinaus in diese Welt, und was sie sieht, ist – - – trübe.

Hier ist der Dreh- und Angelpunkt, an dem wir selbst entscheiden müssen, ob wir zur Harmonie von Leib und Seel’ zurückzukehren trachten: die Sorgfalt und Geborgenheit, die wir unserem Körper durch eine hochwertige Ernährung und durch die konsequente Vermeidung denaturierter Lebensmittel angedeihen lassen, heilt nach und nach die Wunden, die unser Körper jetzt noch durch Fehlentscheidungen in der Vergangenheit aufweist. Hellsichtige Menschen können diese Verletzungen, die wir unserem Körper zugefügt haben, sehen, denn sie zeigen sich nicht nur im Körper und seinen Organen, sondern auch in der Aura, die unseren Körper umhüllt. Bis all diese Verletzungen vollständig abgeheilt sind – das dauert seine Zeit. Nur Geduld! Nicht von ungefähr ist das nächste Symbol, das es zu besprechen gilt, die Schnecke.

Und denken wir daran: »Glück und Glas, wie leicht bricht das!« Wenn uns unsere Tagesschule Scherben beschert, dann macht sie uns darauf aufmerksam, dass wir unseren Körper durch eine konkrete Entscheidung am Vortag verletzt haben; typischerweise dadurch, dass wir gegen die Warnung der Intuition etwas Falsches gegessen haben. Wer hier im positiven Sinne neugierig ist, und dahinter kommt, was die wahre Ursache der Scherben war, der kann frohen Herzens sagen: »Scherben bringen Glück!« – denn er hat etwas Grundlegendes gelernt:

»ICH und mein Körper sind Eins!«

Das ist das entscheidende Paradigma der neuen Zeit, und es ist das einzige Mittel, das wir vollständig in der Hand halten, um Ganzheit und Harmonie in die Welt zu bringen.

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• Symbole V - „Sackgassen” •


ommt heute nicht der Nikolaus? Da geht er schon, von Haus zu Haus. Knecht Ruprecht, sein Gehilfe, stapft schnaufend durch den tiefverschneiten Tann, mit einem Sack voll guter Gaben auf dem Rücken; für Kinder ein Entzücken, für die Artigen, versteht sich. Mandarinen, Pfeffernüsse, Honigkuchen zum Versuchen, und der Rute strenge Knute? Die ist für die bösen Buben, für den Max und für den Moritz. Wenn es poltert an der Türe, ist’s soweit. Es kommt der Herr der Herrlichkeit. Wie treten wir ihm nun entgegen? Was wir vertan, wird uns zum Fluch. Was wir getan, im Guten, wird zum Segen. Den Knecht kann nichts bewegen. Still steht er da, das Büchlein in der Hand, und liest mit ernster Miene.

Ein Sack voll Gassen hat man ausgestreut, als Gott die Erde schuf. Sein’ Dienerschaft hat sie gebaut, und prächtig glänzt und glitzert’s in den Gassen durch die hellerleucht’te Nacht. Das Auge ist geblendet von der Zier, das freut das frevelhafte Tier. Die Zahlen, die ihm zugewiesen sind, dem alten Drachen, sind bekannt: »dreimal die sechs«, schallt es durchs Land. Was hat die 8-8-8 hingegen uns zu sagen? Das ist das Ende aller Plagen. Lässt uns getrost die Liebe wagen, denn 8-8-8 heißt: Christ, der Herr. Die ∞-∞-∞ heißt Ewigkeit, die 6-6-6 vergeht im Leid – so wie der Weihnachtsbaum im Festtagskleid, der in der warmen Stube seinem Untergang entgegensieht. Ein Häufchen Asche wird man streuen, in den weißen, reinen Schnee, doch gedenken – nein – das wird man seiner nicht.

Zahlensymbolik 6-6-6

Symbol 6-6-6:
Die gesamte Schwingungsenergie geht nach unten, und verliert sich im Reich des Materiellen (Sackgasse). Das Tier mit der Zahl 666, von dem Johannes in der Offenbarung spricht, weist auf das goldene Kalb hin, das (noch) die Welt regiert, und dem die meisten Menschen dienen.

Symbol 8-8-8:
Die Überwindung der Kluft zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt wird durch das liebende Christusbewusstsein möglich. In Jesus Christus hat es bereits sichtbar Gestalt angenommen. Seine Schwingungsenergie ist vollkommen ausgeglichen, und vermag deshalb ewig zu existieren.

Symbol 9-9-9:
Der Gegenpol zu 6-6-6; die gesamte Schwingungsenergie drängt himmelwärts, der geistigen Welt entgegen. Die 9-9-9 symbolisiert spirituelle Entwicklung, wie sie dem Wesen der Seele entspricht. Das richtige Wünschen und Bitten hilft, Sackgassen zu vermeiden.

Und irgendwann wird Neuschnee auch die letzte Asche decken, allein, bis dahin nutzen wir die Zeit: denn Lebenszeit ist kostbarer als alles Gold, und Sackgassen lauern an allen Ecken, um uns von unseren Zielen abzubringen. Wohl dem, der Sackgassen erkennen und sicher zu vermeiden vermag! Denn bunter wird er, und verlockender, der Irrgarten, an jedem Tag.

Die Hilfe kommt von oben, als himmlisches Geschenk: die Führung ist’s, Intuition genannt. Wenn sie dann, höchst entwickelt, in uns wohnt, so hilft sie uns präzise, Lug und Trug und Halbwahrheiten zu enttarnen. Wahrheit lässt sich nicht umgarnen! Doch wie kommst Du nun – was kannst Du tun – zu einer unfehlbaren Führung?

Indem Du übst. Gott meint es gut mit Dir, und stellt hinein Dich in die Mitten, in das Gewirr der Straßen dieser Welt, in dem Du erst einmal die Orientierung verlieren wirst. Blindlings stolperst Du drauf los, nach links, nach rechts, nach vorn, nach hinten, und so ist es nicht verwunderlich, wenn Du auf Deiner Lebensbahn in Sackgassen gerätst. »Erinnere Dich! Die Führung! Wo bist du denn, Intuition?« Sie lässt sich nicht erst lange bitten, doch spricht sie leise, und sehr weise. Wer Ohren hat, der höre sie! Sie weist uns wieder auf den rechten Weg. Fragen heißt Erwachen – aus dem Dämmerschlaf, in den der Mensch versinkt, wenn er gar zu bequem sich’s eingerichtet hat. Zum ernsthaften Problem wird eine Sackgasse erst dann – wenn man sie nicht bemerkt.

Deshalb gibt es ja auch dieses Zeichen: roter Balken, weißer Weg – auf blauem Grund. Der rote Balken steht dem weißen Weg entgegen; er verhindert, dass wir weiterschreiten können. Und was sagen uns die Farben? Blau, das ist der blaue Planet – unsere Erde als Schulungsebene, wie sie von der höheren Macht im Universum geplant wurde; weiß, das ist die Farbe der Weisheit, der Unschuld und Reinheit, des göttlichen Lichts auf dem Weg unseres Lebens. Und Rot? Das ist der Blutzoll, den wir dem Rachen jenes Drachen opfern, den wir gut kennen sollten: das gefräß’ge Tier, dem die 6-6-6 auf die Stirn geschrieben steht.

Wer die Zeichen zu lesen weiß, ist klar im Vorteil, und darüberhinaus ist es eine gute Konzentrationsschulung, sich mehrmals am Tag für einen Moment seine Gedanken ganz bewusst machen – denn die Zeichensprache der Außenwelt ist wie ein Räderwerk mit dem Eigenleben der Seele und des Bewusstseins verzahnt, und wenn wir es wollen und wünschen, so hilft uns die Tagesschule dabei, dies zu erkennen – mit vielfältigen Symbolen, die uns in perfekter Synchronisation zu unseren Gedanken „über den Weg laufen”. Das Sackgassenschild ist eben solch eine Möglichkeit, uns warnend darauf hinzuweisen, dass wir mit einer Sache oder einer Tätigkeit nicht auf dem Lichtweg – sondern auf einem Zeit und Energie raubenden Holzweg sind.

So seid gewarnt! Und auf der Hut. Denn auch das Tier – das gold’ne Kalb – hat sich getarnt, und sich einen spirituellen Deckmantel umgehängt – in tausenderlei Facetten.

Das hat die Wahrheit nun nicht nötig. Sie ist ein Quell, der munter sprudelt; rein und lauter strömt sie dem entgegen, der dem trägen Fluss des Lebens entsteigt, und zur Umkehr wie auch zur Suche – so beschwerlich sie auch sei – bereit ist. In der Offenbarung, die der Apostel Johannes in hohem Alter empfangen hat, heißt es im einundzwanzigsten Kapitel:

»Ich bin das Α und das Ω, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.«

»Wer Ohren hat, der höre!«

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• Symbole IV - „Hahn und Pfau” •


er Gockel kräht mit stolzgeschwellter Brust, ein Rad schlägt überm Kopf der Pfau zu prächt’gem Federkleide auseinander. Willkommen in dem Reich der Tiere, wo Henning, Grimbart, Reinek’, Nobel, Isegrim, Kratzfuß – und wie sie alle heißen – uns Menschlein klein ein Spiegelein vor’s Angesichte halten. Ist’s doch bei Tieren auch nicht anders als bei uns: sie können aus dem Federkleid nicht fahren, und sei’s das kostbarste Gewand. Kostspiel’ger Tand? Was nutzt dem Pfau sein Reif, sein Schweif, wenn er denn bald von hinnen muss?

Aesop musste einst als Sklave jede Wahrheit klug verpacken, um als Eulenspiegel narrenfrei zu bleiben. Eulen gelten uns als klug und weise, und so flüstern sie uns leise, raunend zu, was Aesop uns zum Pfauen überliefert hat:

Sein Mut und sein Witz machten den Sklaven Aesop zu einem freien Mann. Der Überlieferung nach wurde er in Delphi unter einem Vorwand zum Tode verurteilt und von einem Felsen gestürzt. Der Verbreitung seiner Fabeln tat dies keinen Abbruch – ganz im Gegenteil.

»Ein Pfau und eine Dohle stritten sich um die Vorzüge ihrer Eigenschaften. Der Pfau brüstete sich mit dem Glanz, der Farbe und der Größe seiner Federn. Die Dohle gab all dieses zu und bemerkte nur, dass alle diese Schönheiten zur Hauptsache nicht taugten – zum Fliegen. Sie flog auf, und beschämt blieb der Pfau zurück.«

Zum Glück blieb Aesops Fabelwelt erhalten – und erlebte eine fabelhafte Verwandlung und Verjüngung bis zum heutigen Tag. So ist es nun mal mit der Wahrheit: da sie unbequem ist, will sie keiner hören. Ob sie sich nun in dieser Welt – verborgen hält – oder als Spiegel uns entgegentritt: sie ist wie ein Chamäleon, das sich uns’rer Neugier anzupassen weiß . . .

Die wahre Motivation für unser Handeln zu erkennen, ist nicht immer leicht. Das liegt in der Natur der Sache begründet. Mit unserem Handeln wollen wir schließlich etwas erreichen – Ziele, natürlich – doch der Zweck heiligt durchaus nicht alle Mittel. Je mehr wir beginnen, mit unserer Intuition zu gehen, desto gewissenhafter tritt die Wahrheit vor die Kulissen unserer Welt. Das kann – und sollte – dazu führen, dass uns unser Gewissen nicht mehr nach einer falsch motivierten Handlungsweise plagt, sondern bereits vor einer zu treffenden Entscheidung. Dann hängt es ausschließlich von unserer Demut ab, ob wir bereit sind, zu kapitulieren – oder ob wir lieber mit dem Kopf gewaltsam durch die Wand wollen. »ICH, ICH, ICH!« Dafür ist im Universum auf höheren Ebenen kein Platz, und das will hier, auf der Erde, mit entsprechend schmerzhaften Konsequenzen, gelernt sein.

Wie stark unser Bedürfnis danach, unser ICH in den Vordergrund zu stellen, ergo nach Gockelei und Pfauengehabe, ausgeprägt ist – der Terminus dafür heißt Geltungssucht – das bestimmt in hohem Maß unsere Ernährung. Die Zusammenhänge zwischen dem, was wir essen, und dem, was wir sind, erschließen sich erst durch eine ganzheitliche Sichtweise: gerät die Nährstoffbalance im Körper durch minderwertige und denaturierte Lebensmittel im Lauf vieler Jahre aus dem Gleichgewicht, so gerät entsprechend auch die Seele aus dem Tritt. Sie entwickelt Minderwertigkeitskomplexe¹, was eine unausweichliche, vollkommen logische Auswirkung der Fehlernährung ist. Dabei ist die Lösung denkbar einfach: ersetzen Sie Minderwertigkeit durch Höherwertigkeit. Investieren Sie in sich und Ihren Körper. Der höhere Preis ist es tausendfach wert.

¹ Durchschnittlich bürdet sich jeder Bundesbürger jährlich allein über 34 Kilogramm Minderwertigkeit durch den Konsum von Weißzucker auf. Weißzucker ist der größte Feind eines gesunden, natürlichen Selbstwertgefühls (Weißmehl und andere Vitalstoffräuber gehören natürlich auch in diesen Kontext). Verschließen Sie beim Einkaufen vor diesen Zusammenhängen nicht die Augen. Lesen sie konsequent die Zutatenliste, und lernen Sie NEIN zu sagen.

Wenn wir durch Fleiß und Disziplin unseren Körper wieder ins Gleichgewicht bringen, so zeigt sich unsere innere Motivation in einem ganz anderen Licht: wir gleichen dann den Blüten eines Mandelbaums – die blühen, weil es ihrer Natur, ja ihrem ganzen Wesen zutiefst entspricht. Ob man sie sieht, beachtet, bewundert, oder auch nicht: sie blühen all’ zu ihrer Zeit.

Und wenn wir’s recht betrachten: glänzt nicht das Gefieder eines Hahns gar funkelnd schön im Morgenlicht? Und erst das schillernde Federkleid eines Pfaus! Man kann nicht anders, als es in Ehrfurcht vor der Schöpfung staunend zu bewundern.

Wenn unsere Kenntnis um die Werte in unserer Seele mit den Jahren immer mehr zunimmt, so wächst in gleichem Maß das rechte Bewusstsein um uns selbst – und es ist das einzige, das ohne Wertschätzung von außen existieren kann.

Dieser Hahn hat keine Gockelei mehr nötig:
er hat sich erkannt.

Dieses Selbstbewusstsein ist gesund und natürlich, und bedarf keines Lobes, keiner Anerkennung, keiner Zuwendung und keinerlei Bestätigung, weder durch andere Menschen noch durch materielle Güter oder Statussymbole. Es bedarf allerdings eines Körpers, der mehr ist als nur eine funktionierende Maschine: ein durch intelligente und hochwertige Ernährung resonanzfähig werdendes Gefäß für die Aktivitäten der ihm innewohnenden Seele. Das Wissen um diese Zusammenhänge ist es, was den Hunger in unserer Gesellschaft wirklich dauerhaft zu stillen vermag.

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